(28.07.2021) Der Mann ist selbstsicher: Vor den Olympischen Spielen kündigte Philip Heintz bereits an, dass man ihn zum Medaillenkreis zählen solle. In Tokio zeigte er heute im Vorlauf eine abgeklärte Vorstellung, mit der er diese Ankündigung trotz eines eher durchschnittlichen 13. Platzes untermauerte.
In 1:57,72 Minuten zog Heintz souverän ins Halbfinale ein und ließ es dabei auf der ersten Rennhälfte so entspannt angehen, wie kaum ein anderer der Top-Athleten. Erst auf der letzten Bahn machte Heintz ernst und schob sich im Feld nach vorn. Trotzdem reichte es ohne Mühe zum Weiterkommen Ein Fingerzeig, dass beim Heidelberger, der im Dezember im Training bereits in 1:56,42 Minuten international aufhorchen lief, noch mehr drin ist. Zum Vergleich: Der Vorlaufschnellste heute, Michael Andrew, schlug in 1:56,40 Minuten an.
Bis zum heutigen Tag stand hinter Heintz ein dickes Fragezeichen. In dieser Saison hatte sich der Deutsche Rekordhalter (1:55,76) äußerst rar gemacht und war nicht einmal unter zwei Minuten geschwommen. Auch auf das Vorbereitungstrainingslager des deutschen Teams in Japan verzichtete er und reiste stattdessen direkt von Deutschland aus nach Tokio. Die mühelose 1:57er Leistung zeigt, dass er wohl auf einem guten Weg zu sein scheint. Bei den Olympischen Spielen in Rio stand Heintz bereits einmal im Finale, war mit dem damaligen Ergebnis - Platz sechs - war er alles andere als zufrieden. In Tokio will er noch einen draufsetzen.
Mit den lockeren Runden dürfte es jetzt aber vorbei sein. Das Feld im Vorlauf war äußerst eng beieinander und im Semifinale könnte Heintz bereits voll gefordert sein. Mit dabei sein werden hier auch der Schweizer Jeremy Desplanches, der seine Medaillenambitionen als Zweiter in 1:56,89 Minuten untermauerte. Und: Auch der ungarische Altmeister Laszlo Cseh hat als Zehnter in 1:57,51 Minuten den Sprung in die Zwischenrunde geschafft.
Mit dabei war über die 200m Lagen auch Jacob Heidtmann. Bei seinem letzten Auftritt in Tokio stellte er über die Nebenstrecke in 1:58,80 Minute eine weitere neue Bestzeit auf. Obwohl das nur zu Platz 23 reichte, war es somit klein schlechter Abschied aus Japan für den Staffel-Europameister. Für den Sprung ins Semifinale mussten 1:58,15 Minuten geschwommen werden.
Die weiteren Vorlaufevents können in unserem Live-Ticker verfolgt werden: LIVE | Schwimmen bei Olympia 2021: Die Vorläufe am Mittwoch
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