(27.07.2021) Die Olympischen Spiele 2021 stehen bisher im Zeichen junger Newcomer, die das zusätzliche Jahr Vorbereitung auf die Wettbewerbe in Tokio bestens genutzt haben. Für die Routiniers im Herbst ihrer Karriere hingegen bedeutete die Olympia-Verschiebung, dass es für die Konkurrenz mehr Zeit gab, sich an sie heran zu kämpfen. Zwei dieser gestandenen Stars, die es in Tokio noch einmal wissen wollen, sind Katinka Hosszu und Chad le Clos, die in der Nacht zu Dienstag zeigten, dass man sie erneut auf dem Zettel haben sollte.

Über die 200m Schmetterling lieferte Chad le Clos im Halbfinale mal wieder eine typische Vorstellung ab, so wie man es von ihm kennt. Vollgas auf den ersten Bahnen und dann auf den letzten 50m versuchen, sich ins Ziel zu retten. Als 16. hatte sich Le Clos gerade so überhaupt in die Zwischenrunde geschwommen. Hier drückte der Südafrikaner nun von der Außenbahn aus von Beginn an auf die Tube. Mit einem ordentlichen Vorsprung ging er auf die letzte Bahn und jetzt wurde es richtig hart. Man konnte Le Clos, der immer wieder beim Atmen auf die Konkurrenz schaute, die Schmerzen regelrecht ansehen.

Am Ende brachte er seine Führung im ersten Semifinale ins Ziel und zog mit seiner Leistung von 1:55,06 Minuten sogar als Dritter ins Finale ein. Im zweiten Durchgang waren Ungarns Überschwimmer Kristof Milak (1:52,22) und der Brasilianer Leonardo De Deus (1:54,97) schneller als Le Clos, der sich angesichts des brutal engen Feldes durchaus Medaillenhoffnungen machen darf. Den Kampfgeist dafür hat er, wie er heute mal wieder bewiesen hat. 

Auch Deutschlands Rekordhalter David Thomasberger dürfte die Rennen aufmerksam verfolgt haben. Am Montag schied er knapp hinter le Clos im Vorlauf aus. Die nationale Bestmarke Thomasbergers (1:55,04) hätte zum Finale gereicht und ist sogar schneller als le Clos' heutige Leistung. Die Athleten waren erneut äußerst dicht beieinander. Im Pech war diesmal der Schweizer Noe Ponti. In 1:55,37 Minuten kam er zwar nah an seinen im Vorlauf aufgestellten Landesrekord (1:55,05) heran. Damit schrammte er auf Platz zehn aber um sechs Hundertstel am Endlauf vorbei. Auch Japans Superstar Daiya Seto (11. - 1:55,50) und Wang Kuan-Hung (13. - 1:55,52) aus Taipeh, der im Vorlauf noch in 1:54,44 Minuten bärenstark war, werden wir nicht im Finale sehen.

Vollen Einsatz musste auch Katinka Hosszu heute im Halbfinale über die 200m Lagen zeigen. Über die 400m Lagen hatte die 32-jährige Iron Lady die Medaillen verpasst, also bereits eine Rechnung offen in Tokio. Auf der halben Distanz machte es die Ungarin im Semifinale spannend. In 2:10,22 Minuten kämpfte sie sich als Siebte in den Endlauf. Doch auch hier ist das Feld eng beisammen und man sollte Hosszu im Rennen um die Medaillen nicht abschreiben. An der Spitze der Zwischenrunde war die US-Amerikanerin Kate Douglass in 2:09,21 Minuten eine gute Sekunde schneller als Hosszu, die von der Außenbahn aus ihren Angriff auf Edelmetall starten wird.

Auch in diesem Event gab es ein bitteres Resultat für die Auswahl der Schweiz. Maria Ugolkova verfehlte als Neunte in 2:10,65 Minuten das Finale nur um sechs Hundertstel.

Für Isabel Gose und Annika Bruhn waren die Einsätze über die 200m Freistil ebenfalls im Halbfinale beendet. Mehr dazu gibt's hier: Keine Steigerung für Gose und Bruhn - Fokus geht jetzt auf die Staffel

Die Zusammenfassung der Finals vom Dienstag gibt es hier:

Die Links zu den Olympischen Spielen 2021:

Bild: IMAGO / ITAR-TASS

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