(13.07.2021) Der Countdown zu den Olympischen Spielen 2021 hat begonnen! In zehn Tagen ist die Eröffnungsfeier in Tokio und ab dem 24. Juli geht es im Schwimmbecken der japanischen Hauptstadt zur Sache. Wir nutzen die wenige verbleibende Zeit, um Tag für Tag einen Blick auf die Chancen der deutschen Schwimmer bei Olympia zu werfen. Den Anfang machen die deutschen Rückenschwimmer.

Laura Riedemann auf Rekordjagd

Bei den Damen wird nur eine Athletin die schwarz-rot-goldene Flagge bei den Rückenwettbewerben in Tokio vertreten. Die Hallenserin Laura Riedemann hat sich in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe in der Nationalmannschaft entwickelt. Sie geht in Tokio über die 100m Rücken an den Start und bringt eine Bestzeit von 59,81 Sekunden mit. Damit hat sie Chancen auf das Halbfinale, doch die Konkurrenz hat sich über diese Strecke zuletzt stark weiterentwickelt. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass man in Tokio klar unter die Minutenmarke schwimmen muss, um sich fürs Semifinale zu qualifizieren. Für Laura Riedemann heißt das nicht nur, dass sie ihre Bestzeit angreifen muss, sondern auch der Deutsche Rekord dürfte erneut in ihrem Blick sein. Schon mehrfach kratzte die 23-Jährige an der Marke von 59,77 Sekunden, die Daniela Samulski bei der WM 2009 aufstellte. In Tokio könnte der Rekord nun endlich fallen. Um eine Chance auf das Finale zu haben, wird eine deutliche Steigerung notwendig sein. Die genauen Startlisten stehen zwar noch nicht fest, aber es ist damit zu rechnen, dass etwa ein dutzend Athletinnen bei den Spielen mit Bestzeiten unter oder um die 59,0 antreten wird. Die acht Spots im Endlauf werden also hart umkämpft sein. Ganz vorn wird ein spannendes Duell der australischen Weltrekordhalterin Kaylee McKeown (57,45) und ihrer US-Amerikanischen Vorgängerin Regan Smith (57,57) erwartet.

Braunschweig und Ulrich auf Augenhöhe

Über die 100m Rücken der Herren hat Deutschland durch die Nachnominierung von Marek Ulrich zwei Eisen im Feuer, die nahezu identisch schnell sind. Ulrich lieferte im April eine Bestzeit von 53,75 Sekunden ab. Der Berliner Ole Braunschweig reist mit einem im Dezember geschwommenen Hausrekord von 53,66 Sekunden nach Tokio. Auch sie werden auf starke Konkurrenz treffen. In der bereinigten Weltrangliste dieses Jahres blieben elf Athleten unter 53 Sekunden. Diese Marke wird für den Finaleinzug mit hoher Wahrscheinlichkeit unterboten werden müssen. Um den Sprung ins Halbfinale zu schaffen, wird von Braunschweig und Ulrich wahrscheinlich eine Steigerung um ein paar Zehntel gefordert sein. An der Spitze des Feldes muss für den Kampf um die Medaillen mit sehr flachen 52ern bzw. Zeiten unter 52 Sekunden gerechnet werden.

Christian Diener mit dem Rio-Revival? 

Als Routinier über die Rückenstrecken greift Christian Diener in Tokio an. Der 28-Jährige hat beste Erinnerungen an die Olympische Bühne. Bei den Spielen 2016 stand er über die 200m Rücken im Finale und stellte hier in 1:56,27 Minuten auch seine Bestzeit auf. Das reichte 2016 zu Platz sieben. In Tokio wird man eine solche Leistung wahrscheinlich abrufen müssen, um sich fürs Finale qualifizieren zu können. Weltweit waren 2021 neun Schwimmer schneller als Dieners Bestzeit - die allerdings bereits fünf Jahre alt ist. In dieser Saison konnte er in 1:56,99 Minuten einmal unter 1:57 schwimmen. Damit liegt er an Platz 17 der bereinigten Weltrangliste. Eine Leistung in diesem Bereich, wahrscheinlich zwei, drei Zehntel schneller, dürfte für den Sprung ins Halbfinale reichen. Die Medaillen aber werden durch Athleten wie Russlands Evgeny Rylov (Bestzeit: 1:53,23), Ryan Murphy (1:53,57) aus den USA, oder auch den Japaner Ryosuke Irie (1:52,51) sehr wahrscheinlich wie schon 2016 in Rio klar unter 1:54 weggehen.

Mit diesen Vorleistungen gehen die deutschen Rückenschwimmer bei Olympia 2021 an den Start:

  Strecke 2021 BZ Bestzeit
Laura Riedemann 100m 0:59,85 0:59,81 (2019)
Ole Braunschweig 100m 0:53,74 0:53,66 (2020)
Marek Ulrich 100m 0:53,75 0:53,75 (2021
Christian Diener 200m 1:56,99 1:56,27 (2016)
       

Die Links zu den Olympischen Spielen 2021:

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