(17.05.2021) Die deutschen Schwimmer sind mit zwei Top Ten Platzierungen in die Beckenwettbewerbe der Schwimm-EM 2021 gestartet. Direkt zum Auftakt des Finalabschnitts belegte die junge Heidelbergerin Zoe Vogelmann den siebten Platz über die 400m Lagen.
In 4:45,61 Minuten blieb die 17-Jährige zwar gut zwei Sekunden über ihrer Bestzeit aus dem Vorlauf. Trotzdem feierte sie ein gelungenes EM-Debüt auf der Langbahn. Den Sieg sicherte sich die ungarische Starschwimmerin Katinka Hosszu in 4:34,76 Minuten vor ihrer erst 17-jährigen Teamkollegin Viktoria Mihalyvari, die in 4:36,81 Minuten zeitgleich mit der Britin Aimee Willmott anschlug.
„Heute Morgen bin echt geflogen. Es hat so viel Spaß gemacht“, erklärte Vogelmann laut Verband. Am Nachmittag habe sie sich dann natürlich nicht mehr ganz so frisch gefühlt. „Aber das gehört dazu, dass man lernt, diese Wettkampfhärte zu haben für die Zukunft. Zweimal 400m Lagen an einem Tag kosten richtig Körner. Ich will das aber nicht als Entschuldigung nutzen. Für mich war es schön, diese Erfahrung hier zu sammeln und ein gutes Finale hinzulegen. Das war ein guter Auftakt und zeigt, dass ich gut drauf bin. Über die 200m will ich nun am Freitag noch einmal ins Finale.“
In den Halbfinals am Montag konnten sich keine deutschen Schwimmer für die morgigen Endläufe empfehlen. Knapp war es über die 50m Rücken: Hier fehlte dem langen Leipziger Marek Ulrich in 25,03 Sekunden auf Platz neun nur eine Hundertstel zum Finale. Im Vorlauf war er in 24,98 Sekunden noch einen Hauch schneller gewesen. Die schnellste Leistung über die 50m Rücken kam vom Russen Kliment Kolesnikov, der in 23,93 Sekunden einen neuen Weltrekord aufstellte.
Einen überzeugenden EM-Auftritt legte Lukas Matzerath hin. Für den Frankfurter sind die Europameisterschaften ein Formtest auf dem Weg zu den Olympischen Spielen im Sommer. Über die 100m Brust schwamm Matzerath heute auf Platz elf und blieb in 59,65 Sekunden ein weiteres Mal klar unter einer Minute. Er kam damit bis auf 2,3 Zehntel an seine Bestzeit heran und kann mit gestärktem Selbstbewusstsein in die Vorbereitung auf Tokio gehen. Die schnellste Zeit des Feldes kam wie erwartet von Superstar Adam Peaty, der in 57,67 Sekunden mal wieder schneller war, als es jeder andere Athlet zuvor sein konnte.
Auf eine Nominierung für Olympia hofft auch noch Angelina Köhler, die im April wegen eines positiven Coronatests das finale Qualifikationsevent für Tokio verfehlt hatte. Über die 100m Schmetterling konnte sie sich heute im Halbfinale in 58,64 Sekunden zwar im Vergleich zum Vorlauf um eine halbe Sekunde steigern. Das reichte aber lediglich zu Rang zwölf. Für den Einzug in den Endlauf hätte eine Zeit von 58,06 geschwommen werden müssen. Köhler blieb damit eine Hundertstel über ihrer Saisonbestleistung. In der deutschen Bestenliste liegt sie so weiterhin an zweiter Stelle hinter Lisa Höpink (58,07). Dennoch spräche die Absicherung der Lagenstaffel noch für eine Tokio-Nominierung Köhlers.
Auch die Kölnerin Jessica Felsner war heute im Finalabschnitt im Einsatz. In der Zwischenrunde über die 50m Freistil schwamm sie in 25,14 Sekunden auf den 14. Platz. Die Bahn vier im Finale sicherte sich in 24,06 Sekunden die dänische Olympiasiegerin Pernille Blume.
Die weiteren Events des heutigen Tages fanden ohne deutsche Beteiligung statt. Mehr dazu hier: Auböck glänzt mit EM-Silber | Schweizer Staffel hofft auf Olympia
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