Die swimsportnews-Berichterstattung zur Schwimm-WM 2019 wird präsentiert von Smit Sport

(26.07.2019) Es war das schnellste 200m-Brust-Rennen aller Zeiten und auch wenn Marco Koch nicht im Kampf um die Medaillen mitmischte, so konnte er doch eine kräftige Portion Selbstbewusstsein für den Weg zu den Olympischen Spielen nach Tokio tanken. In 2:07,60 Minuten wurde der Frankfurter WM-Fünfter und schwamm damit die zweitbeste Leistung seiner Karriere. Nur 13 Hundertstel fehlten ihm zu seinem Deutschen Rekord vom EM-Sieg 2014.

"Wir sind auf dem richtigen Weg", so das Fazit des 29-jährigen Weltmeisters von 2015, der damit sogar schneller war, als beim WM-Gold in Kasan. Seit dem Erfolg vor vier Jahren konnte Koch nicht an seine früheren Leistungen anknüpfen. Die Konsequenz war der Trainerwechsel 2018 zu Ex-Bundestrainer Henning Lambertz, der ihn im Zusammenspiel mit der hessischen Landestrainerin Shila Sheth betreut. 

Obwohl sich das neue Gespann noch in der Eingewöhnungsphase befindet, gelang mit der heutigen Leistung ein positiver Fingerzeig. "Das ist noch nicht so automatisiert. Es bedarf noch sehr viel Abstimmung", so Koch, der vor seinem Wechsel nach Frankfurt anderthalb Jahrzehnte in Darmstadt seine Bahnen gezogen hatte. Die Trainingspläne von Lambertz seien deutlich anders als das, was er von früher gewohnt sei, erläuterte Koch nach dem heutigen Finale. "Es gibt keine Einheit, bei der ich mich mal entspannen kann. Irgendwas ist immer drin, das einen tötet", erklärt Koch den Unterschied zur vorherigen Trainingsweise. "Gerade an diese Intensitäten muss ich mich noch sehr stark gewöhnen." Eine Saison würde dafür nicht reichen. Daher hatte Koch bereits vor den Weltmeisterschaften erklärt, dass sein Blick vorausgeht auf die Olympischen Spiele 2020.

"Ich freu mich aufs nächste Jahr", meint der einstige Kurzbahn-Weltrekordhalter, weiß aber auch, dass er noch eine Schippe drauflegen muss, um wieder bei der Medaillenvergabe mitzumischen. "Klar, die Leute vorn waren sauschnell: Neuer Weltrekord", meinte Koch anerkennend. Diesen setzte der russische Titelverteidiger Anton Chupkov in beeindruckenden 2:06,12 Minuten. 

Das war mehr als eine halbe Sekunde schneller als die bisherige Bestmarke (2:06,67) des Japaners Ippei Watanabe, der heute in 2:06,73 Minuten Bronze holte. Zwischen den beiden schlug der Australier Andrew Wilson in 2:06,68 Minuten an. Drei Schwimmer deutlich unter 2:07 Minuten. Ein Jahr vor Tokio zieht die Weltspitze an. Für Marco Koch kam das WM-Finale vielleicht gerade noch rechtzeitig, um sich da noch dran zu hängen.

"Das ist nicht so schnell, wie man vielleicht denkt, hab ich im Gefühl", so Koch, der direkt neben Watanabe schwamm und das gesamte Rennen über Kontakt zu seinem Konkurrenten hatte. Allein schon im Rennverlauf habe er ein paar Zehntel dank nicht perfekt erwischter Wenden liegen lassen, meinte Koch. Damit wäre dann schonmal der Deutsche Rekord von 2:07,47 Minuten drin gewesen. 

Und die Formkurve stimmt: Trotz seines fortgeschrittenen Schwimmeralters zeigt die Entwicklung, die Koch in den zurückliegenden Monaten genommen hat, dass er noch nicht am Ende seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist.

Marco Kochs Saisonbestleistungen seit 2012:

  • 2013 - 2:08,54 (WM-Silber)
  • 2014 - 2:07,47 (Europameister)
  • 2015 - 2:07,76 (Weltmeister)
  • 2016 - 2:07,69 (Im Januar in Luxemburg, im Sommer in Rio nicht rangekommen)
  • 2017 - 2:08,69
  • 2018 - 2:08,97
  • 2019 - 2:07,60

Die Links zur Schwimm-WM 2019 

WM-Bilder: Alibek Käsler / swimsportnews

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