(06.07.2019) Auch am vierten Tag der Junioren-Europameisterschaften im russischen Kasan bleibt Isabel Gose auf der Siegerstraße. Über ihre Paradestrecke 200m Freistil sicherte sie sich wie schon 2018 die Goldmedaille und feierte damit eine erfolgreiche Titelverteidigung.

In 1:57,51 Minuten schwamm die Heidelbergerin in einer anderen Liga: Fast anderthalb Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes hatte sie beim Anschlag. Dies war nicht nur eine persönliche Bestzeit für Gose. Die 17-Jährige ist damit auch in dieser Saison aktuell die schnellste Deutsche über die 200m Freistil. Für ihren bevorstehenden Einsatz bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Südkorea weckt dies unter anderem Hoffnungen bei der 4x200m Freistilstaffel. Für diese geht es bei der WM bereits um die Qualifikation für Olympia.

Ebenfalls stark: Die Bronzemedaille sicherte sich in 1:59,72 Minuten die Berlinerin Maya Tobehn, die damit in Kasan bereits zum vierten Mal auf dem Podest stehen durfte - Nummer fünf sollte kurz darauf folgen. Nur die Russin Polina Nevmovenko (1:58,94) hatte sich zwischen die beiden deutschen Talente geschoben und damit einen Doppelsieg, wie er schon auf der 100m-Strecke gelungen war, verhindert.

Ihre Qualitäten über die 100m Freistil durfte Maya Tobehn dann noch einmal unter Beweis stellen: Als Schlussschwimmerin der gemischten 4x100m Lagenstaffel schob sie das deutsche Team mit einer starken Splitzeit von 54,69 Sekunden gerade noch so auf Platz zwei. In 3:52,22 Minuten mussten sich Lukas Märtens (55,67), Magdalena Heimrath (1:10,06), Luca Nik Armbruster (51,80 !!) und Maya Tobehn nur dem Quartett aus Russland (3:49,13) geschlagen geben, verwiesen aber das Überraschungsteam aus der Türkei um 13 Hundertstel auf den dritten Platz.

Isabel Gose war übrigens mit dem Medaillen sammeln ebenfalls noch nicht fertig. Zum Abschluss des Tages zeigte sie, dass sie auch sprinten kann. In 25,30 Sekunden verpasste sie über die 50m Freistil diesmal aber ihren insgesamt sechsten Titel in Kasan um hauchdünne fünf Hundertstelsekunden. Die Italienerin Costanza Conccocelli hatte die Hand einen Wimpernschlag eher an der Wand. Schon im Halbfinale zu Beginn des Abschnitts hatte Gose in 25,57 Sekunden die zweitschnellste Zeit abgeliefert. Ihre Teamkollegin Katharina Wrede landete hier in 26,00 Sekunden auf dem 14. Platz.

Auch Sven Schwarz fügte seiner Medaillensammlung ein weiteres Glanzsstück hinzu. Er hatte in Kasan bereits mit der 4x200m Freistilstaffel und über die 1500m auf dem Podest stehen dürfen. Heute lieferte sich der Hannoveraner über die 800m Freistil einen packenden Kampf um den Titel. Am Ende schlug Schwarz nach 7:53,74 Minuten als Dritter nur knapp hinter den beiden Russen Ilia Sibirtsev (7:52,83) und Aleksandr Egorov (7:53,34) an. 

Bevor er die Lagenstaffel mit einer starken Leistung auf die Reise schickte, war Lukas Märtens im Einzelfinale über die 200m Rücken auf Platz sechs in 2:00,16 Minuten an den Medaillen vorbeigeschrammt. Auf der letzten Bahn schob sich der Magdeburger zwar noch vorn, doch für einen Podestplatz hätte er seine im Vorlauf aufgestellte Bestzeit von 1:59,92 Minuten nochmal um mehr als sieben Zehntel steigern müssen. Den Titel sicherte sich der Tscheche Jan Cejka (1:57,51). Platz fünf gab es für Marvin Dahler in 25,80 Sekunden über die 50m Rücken. Er hatte 5,6 Zehntel Rückstand auf den neuen Champion, Thomas Ceccon (25,24) aus Italien.

Zum Abschluss greifen die deutschen Talente nun am Sonntag noch einmal vorn an. Über die 200m Lagen hat das Team mit Zoe Vogelmann (2:14,56) und Giulia Goerigk (2:14,67) gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Die beiden qualifizierten sich auf Platz zwei und drei für den Endlauf. 

Über die 100m Schmetterling kam Luca Nik Armbruster in 53,21 Sekunden als Dritter weiter und dürfte mit seiner heutigen Staffelleistung kräftig Selbstbewusstsein getankt haben. Björn Kamman (53,95) wurde Zehnter. Lena Riedemann (1:02,43) schaffte auf Platz fünf über die 100m Rücken den Finaleinzug. Auch Annalena Wagner (16. - 1:04,34) hatte sich hier im Halbfinale beweisen dürfen.

Das Finale über die 100m Brust der Damen wird hingegen am Sonntag ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Auf Platz zehn fehlten Magdalena Heimrath in 1:10,16 Minuten drei Zehntel zum Einzug in den Endlauf. Malin Grosse (1:10,33) landete knapp dahinter auf Rang elf.

Ohne deutsche Athletinnen ging am Samstag das Finale über die 100m Schmetterling der Damen über die Bühne. Hier schlug die Weißrussin Anastasiya Shkurdai in 57,39 Sekunden überlegen als Erste an.

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