(20.04.2018) Direkt am ersten Tag der German Open in Berlin war Feuer drin: Mit Lisa Graf (200m Rücken) und Franziska Hentke (200m Schmetterling) konnten sich zwei Schwimmerinnen für die Europameisterschaften in Glasgow qualifizieren. Besonders packend gestaltet sich der Kampf um die Plätze in den deutschen Staffeln.

Gut eine Woche vor Ende des Nominierungszeitraums nimmt die deutsche Mannschaft für die Schwimm-EM 2018 langsam Gestalt an. Mit Lisa Graf und Franziska Hentke wächst das Team nun auf elf sicher qualifizierte Athleten. Graf gewann die 200m Rücken in 2:08,23 Minuten vor Jenny Mensing (2:09,03) und Barbara Schaal (2:14,90). Damit ist sie in diesem Jahr bisher die schnellste Europäerin über diese Strecke. Hentke schmetterte über die 200m-Strecke in 2:07,21 Minuten vor Marie Brockhaus (2:13,93) und Julia Mrozinski (2:15,66) zum EM-Ticket.

Auch die Favoriten für die DSV-Staffeln zeichnen sich langsam ab. Heute standen in Berlin die 100m Freistil auf dem Programm. Die Top Vier der DSV-Bestenliste fahren mit zur EM, diese Positionen sind also heiß begehrt. Hier ging es besonders bei den Damen spannend zu.

Im Vorlauf konnte sich die Lokalmatadorin Anna Dietterle noch in 55,48 Sekunden unter die Staffelkandidatinnen schwimmen und Marie Pietruschka von Platz vier der Bestenliste verdrängen. Im Finale aber schlug die Leipzigerin zurück. In 55,38 Sekunden war Pietruschka noch einmal knapp vier Zehntel schneller als bei ihrer Bestzeit, die sie vergangene Woche in Eindhoven aufstellen konnte. Auf einmal lag Anna Dietterle, in 55,45 Sekunden Dritte im Finale von Berlin, auf dem undankbaren fünften Platz des DSV-Rankings. Den Sieg holte sich bei den German Open Reva Foos (55,22), die in diesem Jahr zweitschnellste Deutsche über die 100m Freistil ist.

Bei den Herren ging der Sieg bei den Freistilsprintern an Damian Wierling. In 48,95 Sekunden war er erneut eine Klasse für sich. Dahinter schwamm sich der 18-Jährige Peter Varjasi auf die EM-Staffelplätze. In 49,77 Sekunden ist er nun viertschnellster DSV-Athlet in diesem Jahr und damit auf einem der EM-Plätze. Rang drei ging in Berlin an Maximilian Oswald (49,94).

Über die 100m Brust fielen heute kleine Vorentscheidungen im Kampf um die Plätze in den Lagenstaffeln. Jessica Steiger schlug in 1:07,75  Minuten an und bestätigte damit ihre Zeit vom Swim Cup in Eindhoven, mit der sie aktuell beste Deutsche ist. Ihre schärfste Konkurrentin Vanessa Grimberg musste sich dahinter in 1:08,82 Minuten mit Platz zwei zufrieden geben. Komplettiert wurde das Podium von Michelle Lambert (1:10,43). 

Bei den Herren kam Fabian Schwingenschlögl zwar nicht an seine Zeit von 59,83 Sekunden heran, mit der über die 100m Brust auf EM-Staffelkurs liegt. In 1:00,38 Minuten holte er aber den Sieg in Berlin und ließ sich von keinem anderen Athleten von der Spitze der DSV-Bestenliste verdrängen. Hinter ihm schlugen Wassili Kuhn (1:01,43) und Melvin Imoudu (1:02,09) an.

Doch noch ist der Kampf um die Staffelplätze komplett offen. "Da ist noch gar nichts sicher", meint so zum Beispiel auch Marie Pietruschka. In der kommenden Woche stehen noch die Nord- und Süddeutschen Meisterschaften auf dem Plan. Hier wird beispielsweise Anna Dietterle am Start sein und hat so die Gelegenheit, sich im Staffelranking wieder nach vorn zu schwimmen.

Weitere Athleten konnten sich am Freitag nicht für die EM 2018 empfehlen. Knapp war es über die 1500m Freistil. Hier schlug die 18-jährige Lea Boy in 16:35,68 Minuten nur 3,44 Sekunden über der U23-Norm zur Qualifikation für Glasgow an. Silber gab es für Jeannette Spiwoks (16:37,72) vor Svenja Zihsler (16:41,15). Lea Boy darf aber bereits mit einem Ticket für die Open Water Wettbewerbe bei der EM 2018 rechnen. Bei den Herren gewann Ruwen Straub (15:06,43) die 1500m vor Sven Schwarz (15:40,53) und Till Willi Steyer (15:49,21).

Nachdem Christian Diener über die 200m Rücken im Vorlauf noch eine 1:56er-Leistung abgeliefert hatte, musste er sich im Finale mit einer in Zeit 1:57,06 Minuten zufrieden geben. Die EM-Norm stand bei 1:56,37 Minuten. Andreas Wiesner (2:00,53) und Ole Braunschweig (2:00,93) komplettierten das Podium.

Über die 400m Lagen schwamm Paul Hentschel in 4:24,49 Minuten vor Sebastian Aurelius Beck (4:24,96) und Richard Braunberger (4:31,28) zum Sieg.  Bei den Damen gingen die Podestplätze an Giulia Goerigk (4:52,58), Maya Tobehn (4:57,50) und Alina Hennl (4:59,03).

Die wichtigsten Links zu den German Open 2018:

 Hinweis: Einen Blick auf die Qualifikation zur Junioren-EM werden wir nach den German Open gesammelt auf swimsportnews veröffentlichen.

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