(18.04.2018) Normalerweise sorgt der Schwimmsport in Ungarn durch Medaillenmeldungen dank Katinka Hosszu, Kristof Milak und Co. für Schlagzeilen, in diesen Tagen jedoch richten sich die Blicke aus weniger rühmlichen Gründen auf den ungarischen Verband. Dessen einstiger Präsident Tamas Gyarfas wurde am Dienstag wegen Mordverdachts festgenommen.

Laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters wird Gyarfas, der von 1993 bis Ende 2016 an der Spitze des ungarischen Verbands stand, vorgeworfen, dass er in den späten 90er Jahren an der Ermordung des Medienmoguls Janos Fenyo beteiligt gewesen sein soll.

Fenyo war damals einer der Konkurrenten des ebenfalls im Medienbereich aktiven Gyarfas und wurde 1998 an einer Kreuzung in seinem Auto mit Maschinenpistolen in einem Kugelhagel niedergestreckt. Die Behörden werfen Gyarfas vor, dies beauftragt zu haben. Nach einer Vernehmung bei der Polizei wurde er offiziell verhaftet.

Der 69-jährige Gyafras wurde 2016 durch die ungarischen Sportler, angeführt von Superstar Katinka Hosszu, aus dem Amt gedrängt. Die Sportler hatten ihm vorgeworfen ihre Interessen zu missachten und im Verband eine Politik der Einschüchterung zu pflegen. In seinem Heimatland begleitet er seitdem zwar keinen Verbandsposten mehr. Der  Schwimm-Weltverband berief ihn jedoch im vergangenen Jahr in das achtköpfige FINA-Exekutivbüro. Als erfahrener Medienmann ist Gyarfas auch Herausgeber der Verbandszeitschrift FINA Aquatics Magazine.

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