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(10.01.2018) Im Herbst des zurückliegenden Jahres haben wir einen kurzen aber tiefgreifenden Aufruf gestartet: Wir wollten von euch wissen, bei welchen Vereinen bzw. Verbänden Schwimmtrainer in hauptamtlicher Funktion tätig sind. Das Ziel: Herausfinden, wie viele Schwimmcoaches in Deutschland von ihrer Arbeit am Beckenrand tatsächlich leben können. Leider gibt es dazu weder vom Deutschen Schwimm-Verband noch dem Deutschen Olympischen Sportbund oder der Deutschen Schwimmtrainer-Vereinigung eine offizielle Statistik.

Also hieß es für uns: Verbände abklappern und nachbohren. Dank der Rückmeldungen aus 11 der 18 Landesschwimmverbände, vom DSV und eurer zahlreichen Zusendungen lässt sich die Zahl nun recht gut eingrenzen. Insgesamt dürften in Deutschland derzeit rund 250 Trainer ihren Lebensunterhalt durch den Schwimmwettkampfsport bestreiten. Von ihnen ist etwa jeder Fünfte beim einem Schwimmverband angestellt. Eine kleiner Teil (ca. 8%) wird von öffentlichen Institutionen beschäftigt, z.B. an Schulen als Lehrertrainer. Der Rest ist bei Vereinen bzw. selbstständig tätig.

Insgesamt sind dies zwar nur etwa drei Prozent der rund 9.000 Coaches, die eine offizielle Lizenz als Schwimmtrainer haben. Bei weniger als 400 Trainern mit A-Lizenz lässt sich aber auch sagen, dass ein großer Teil der Coaches mit A-Lizenz tatsächlich auch hauptamtlich als Schwimmtrainer arbeitet.

Klar wird damit zudem: Der Beruf "Schwimmtrainer" ist selbst im Wettkampf- bzw. Vereinssport eine absolute Nische. Geschätzt werden wohl weniger als zehn Prozent der Schwimmer mit einer Wettkampflizenz (ca. 60.000) von hauptamtlichen Trainern betreut. Auch im Wettkampfbereich trägt also das Ehrenamt den Schwimmsport. Das ist nicht neu und es stellt sich die Frage: Warum ist es denn überhaupt wichtig, dass ein Trainer hauptamtlich arbeitet?

Die Antwort liegt noch nicht einmal so sehr in der Qualität oder vermeintlich besseren Ausbildung, die ein „Profi-Coach“ mit sich bringen könnte, sondern schon allein in der Zeit, die er für den Sport bereitstellen kann. Wer als Ehrenämtler seinem normalen 40-Stunden-Job nachgeht, hat in der Woche bestenfalls 10 bis 15 Stunden Zeit für die Arbeit am Beckenrand und kann auch am Wochenende nicht immer bei jedem Wettkampf mit dabei sein. Das ist zwar durchaus viel und verdient allen Respekt.

Selbst im jüngeren Nachwuchsbereich stehen aber mittlerweile mindestens vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche an. Damit sind wir schon bei acht Stunden für die reine Trainingsbetreuung. Hinzu kommen Zeit für die Trainingsvor- und -nachbereitung, Wettkampffahrten, Saisonplanung, Trainingslager, Weiterbildungen, etc… Damit gerät das Ehrenamt schlicht an seine Grenzen und so passiert es schnell, dass einige der oben genannten Punkte verständlicherweise hinten über fallen.

Hinzukommt, dass die Zahl der lizenzierten Trainer in den zurückliegenden Jahren um mehr als zehn Prozent gesunken ist. Im Jahr 2009 gab es noch über 10.000 Coaches, die mindestens die C-Lizenz hatten. Die Gesamtzahl der Schwimmer ist aber weitestgehend konstant geblieben. Der einzelne Trainer muss sich also um mehr Athleten kümmern.

Die rund 250 hauptamtlichen Schwimmtrainer in Deutschland kommen vor allem im Nachwuchsbereich ab der siebten Klasse bis zum Hochleistungsbereich zum Einsatz. Vereinzelt sind sie auch schon eher (z.B. ab Klasse 5) für die Talententwicklung verantwortlich. Zum Vergleich der Blick in die Top-Nation des Schwimmsports: Für etwa denselben Altersbereich arbeiten in den USA allein an den Universitäten rund 2000 College-Trainer. Hinzu kommen mehr als doppelt so viele fest angestellte Highschool-Trainer sowie hunderte von Vereinen beschäftigte Trainer, die sich um die Nachwuchsathleten bis zum Hochschulalter kümmern.

Diese Zahlen und Statistiken sind aber nur ein kleiner Aspekt und geben kaum die Lebenswirklichkeit von Schwimmtrainern in Deutschland wieder. Bei den zahlreichen Zuschriften, die uns erreicht haben, wurden auch die Bedingungen deutlich, unter denen die Coaches arbeiten (müssen). Je nach Art des Arbeitgebers (Verband, Verein, etc.) und Arbeitsort können diese stark schwanken. Im zweiten Teil dieses Beitrags werfen wir morgen hier einen Blick auf den oft sehr unterschiedlichen Alltag professioneller Schwimmtrainer in Deutschland --> (Alp)Traumberuf Schwimmtrainer: Die Zeitarbeiter am Beckenrand | 2

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