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(02.08.2016) Das Beste kommt zum Schluss, deswegen haben wir uns auch den Ausblick auf die Staffel-Wettbewerbe der Olympischen Spiele für das Ende unsere großen Rio-Vorausschau aufgehoben. Den Auftakt machen die Freistilteams. Wir sind gespannt auf packende Finals!

4x100m Freistil (Herren) - Phelps und Co. jagen die Aussie-Boys

Das Finale über die 4x100m Freistil der Herren war bei den zurückliegenden Olympischen Spielen stets eine der spannendsten Entscheidungen. In Peking schnappte Jason Lezak für die USA auf den letzten Metern den Franzosen den Sieg weg. In London revanchierten sich diese, hier fing Yannick Agnel auf der letzten Bahn noch US-Star Ryan Lochte ab.

Blickt man auf die Vorleistungen in diesem Jahr, geht in Rio aber ein ganz anderes Team als Favorit an den Start: Die Australier haben mit Cameron McEvoy (47,04), Kyle Chalmers (48,03) sowie James Roberts (48,32) und dem ehemaligen Weltmeister James Magnussen (48,49) auf dem Papier das schnellste Team. Nachdem die Aussies bei der WM im vergangenen Jahr patzten und als Favorit im Vorlauf ausschieden, haben sie zudem etwas wiedergutzumachen. Viel wird davon abhängen, ob Cameron McEvoy seine bärenstarke Form aus dem Frühjahr bestätigen kann.

Frankreich ist ebenfalls erneut stark einzuschätzen. Der Titelverteidiger hat derzeit drei Athleten unter den Top Ten der Weltrangliste. Bei den Mit-Favoriten aus den USA wird es auch darauf ankommen, wie stark sich Top-Sprinter Nathan Adrian noch steigern kann. Bei den US-Trials lieferte er zwar in 47,72 Sekunden bereits die weltweit zweitschnellste Zeit des Jahres ab, doch er sah durchaus so aus, als hätte er noch Luft nach oben. Ein weiterer Faktor beim US-Team:  Michael Phelps könnte im Finale das Quartett verstärken. Medienberichten zufolge steht er auf der Liste der Staffelkandidaten weit oben.

Sollte eines der Top-Teams seine Form nicht abrufen können oder sich zum Beispiel einen Wechselfehler leisten, dürften alle anderen Staffeln, die den Sprung ins Finale schaffen, für eine Medaille in Frage kommen. Da wären die starken Italiener um den 47-Sekunden-Schwimmern Luca Dotto oder auch Gastgeber Brasilien mit dem Heimvorteil im Rücken und selbst Russland, das auf den im Zuge der Dopingmanipulationen gesperrten Vlad Morozov verzichten muss, ist noch nicht aus dem Rennen.

Das deutsche Team geht mit dem Vorteil, dass international kaum einer mit ihnen rechnet, ins Finale. Die starken Zeiten von Steffen Deibler bei den German Open aber machen das DSV-Quartett durchaus zum Geheimtipp für Rio. Der Deutsche Rekord (3:13,51), der bei den Olympischen Spielen 2012 aufgestellt wurde, ist dem Team zuzutrauen und das obwohl Paul Biedermann auf seinen Einsatz verzichten wird. "Ersatzmann" Philipp Wolf stellte bereits bei der Kurzbahn-EM 2015 unter Beweis, dass er in großen Finals über sich hinauswachsen kann.

Unsere Favoriten: Australien / Frankreich / USA
Geheimtipp: Deutschland (Deibler / Wierling / Wolf / Hornikel)

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4x200m Freistil (Herren) - Abschiedsrennen für Paul Biedermann

Über die 4x100m ist das DSV-Team ein, zugegeben sehr optimistischer, Geheimtipp. Über die 4x200m Freistil aber zählen die DSV-Herren durchaus zum Kreis der Medaillenkandidaten. Blickt man nur auf die in diesem Jahr geschwommenen Zeiten, bringt das deutsche Team das ingesamt weltweit viertschnellsten Quartett an den Start. Und es sind ein paar echte "Motivationsbiester" dabei.

Für Paul Biedermann wird es das letzte Rennen seiner Karriere - da wird er noch einmal die ganze Erfahrung von fast zwei Jahrzehnten Leistungssport in die Wagschale hauen. Clemens Rapp ist dafür bekannt, dass er in Staffelfinals seine Leistungsgrenze neu definieren kann und Christoph Fildebrandt schwimmt derzeit ebenfalls in der Form seines Lebens über die 200m-Strecke. Den vierten im Bunde, Florian Vogel, dürfte es wurmen, dass er die Qualifikation für den Einzelstart verpasst hat. In der Staffel kann er nun noch einmal beweisen, was er über die 200m drauf hat.

Nach den Trials in Omaha sind die Schwimmer aus den USA der große Favorit auf Gold. 2012 in London sorgten Michael Phelps und Ryan Lochte für einen klaren Sieg, diesmal steckt die Qualität in der Breite. Zwar könnten Phelps und/oder Lochte erneut dabei sein, zu ihrer 2012er Form über diese Strecke scheinen aber ein paar Körner zu fehlen. Diese werden von den anderen Staffelkandidaten wettgemacht. Die US-Boys haben drei Schwimmer in ihren Reihen, die in diesem Jahr bereits 1:45er Zeiten ablieferten.

Verfolger Nummer eins dürfte die Staffel aus Australien um Cameron McEvoy sein. Auch Japan und Weltmeister Großbritannien sind stark einzuschätzen. Etwas unklar sind die Aussichten der sonst so starken Franzosen. Bei ihnen kommt es darauf an, wie sich Superstar Yannick Agnel in Rio präsentiert. Bisher konnte er in diesem Jahr nicht groß auf sich aufmerksam machen. Das Team aus Russland muss wegen der Dopingsperren auf die zuvor gesetzten Mikhail Dovgalyuk und Nikita Lobintsev verzichten, es bleibt abzuwarten, welche Rolle sie in Rio spielen.

Unser Geheimtipp ist die Staffel aus Belgien, die im vergangenen Jahr bei der Schwimm-WM in Kasan Sechster hinter dem DSV-Team wurde. Übrigens: Wer China um Sun Yang in der Liste vermisst... Das Quartett hatte sich nicht für Rio qualifiziert.

Unsere Favoriten: USA / Australien
DSV-Team: Biedermann / Fildebandt / Vogel / Rapp (Medaillenchance)
Geheimtipp: Belgien

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4x100m Freistil (Damen) - Aussie-Girls auf Weltrekordjagd

Sollten sie sich keinen Fehlstart leisten oder sich beim Gang auf die Startbrücke ein Bein brechen, werden die Schwimmerinnen aus Australien in Rio kaum zu schlagen sein. Sie bringen drei (!) Athletinnen mit, die bereits 52er Zeiten geschwommen sind. Damit ist das Team um die Supersprintsisters Cate und Bronte Campbell auch eine ernsthafte Gefahr für den Weltrekord, den sie übrigens selbst halten.

Dahinter lauern die Teams aus den USA und den Niederlande auf ihre Chance. Bei den US-Girls fehlt diesmal Superstar Missy Franklin, da sie sich nicht für die Staffel qualifizieren konnte. Dafür könnte Katie Ledecky zumindest im Vorlauf eingesetzt werden. So erhält die 19-Jährige ihre Chance auf FÜNF Medaillen in Rio (200, 400, 800, 4x200m Freistil). Bei den Niederländerinnen werden Ranomi Kromowidjojo und Femke Heemskerk das Team anführen.

Auch die schwedische Staffel um Sarah Sjöström könnte in den Medaillenkampf eingreifen, bei ihnen konnte mit Michelle Coleman zuletzt eine weitere Athletin in die Weltspitze über die 100m Freistil vorstoßen. Abgesehen von der australischen Weltrekordjagd dürfte es ein enger Endlauf werden und wir bleiben beim Geheimtipp unserer bisherigen Linie treu: Das Team aus Kanada könnte für eine Überraschung sorgen. Sie haben mit Penny Oleksiak, Chantal van Landeghem und Sandrine Mainville drei Schwimmerinnen mit, die in den mittleren bis niedrigen 53er-Bereich schwimmen können.

Unsere Favoritinnen: Australien
Geheimtipp: Kanada

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4x200m Freistil (Damen) - Die USA bringen das All-Star-Team mit

Wie bei den Herren so geht auch die US-Damenstaffel über die 4x200m Freistil als Favorit ins Rennen. Mit Weltmeisterin Katie Ledecky, ihrer Vorgängerin Missy Franklin und Olympiasiegerin Allison Schmitt geht ein echtes All-Star-Team an den Start, das durch die junge Leah Smith ergänzt wird. Alle können im Schnitt 1:55er Zeiten abliefern.

Das wird schwer für die Konkurrenz, bei denen das Team aus Australien als Verfolger Nummer eins zu sehen ist. Auch die Teams aus Schweden, den Niederlanden, Ungarn, Italien, Frankreich oder - mal wieder Kanada, haben Medaillenchancen. Man sieht: Jeder, der es ins Finale schafft, ist ein potentieller Kandidat für das Podium. Gerade bei der 4x200m-Staffel kann eine Athletin, die nicht in Form ist, über den Ausgang entscheiden.

Das deutsche Team geht auf dem Papier mit den 14.-besten Vorleistungen der 16 qualifizierten Teams ins Rennen. Eine Finalqualifikation wäre eine riesige Sensation, ist aber eher unrealistisch. Für sie geht es darum in Rio Erfahrungen zu sammeln, vor allem die erst 16-jährige Berlinerin Leonie Kullmann könnte in Zukunft noch wichtig werden für diese Staffel.

Unsere Favoritinnen: USA
DSV-Staffel: Annika Bruhn, Leonie Kullmann, Sarah Köhler, Paulina Schmiedel (geringe Chancen aufs Weiterkommen)
Geheimtipp: Kanada

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