(02.08.2012) Die USA haben am sechsten Tag der Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen in London erneut ihre Dominanz unter Beweis gestellt. Drei von vier Titeln gingen an das US-Team. Michael Phelps konnte sich einen weiteren Rekord sichern. Aus deutscher Sicht sorgte Steffen Deibler mit dem Einzug ins Finale über die 100m Schmetterling für das Highlight.


Michael Phelps hat es geschafft! Mit dem Sieg über die 200m Lagen sicherte er sich nicht nur seine 16. Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Durch diesen Triumph ist der Rekordjäger auch der erste Mann der Olympiageschichte, der eine Strecke zum dritten Mal hintereinander für sich entscheiden konnte. In 1:54,27 Minuten ließ er auf der letzten Bahn den heranschwimmenden Ryan Lochte um 6,3 Zehntel hinter sich. Bronze holte sich der Ungar Laszlo Cseh in 1:56,22 Minuten. Insgesamt ist es die 20. Medaille für Phelps bei Olympischen Spielen.

Markus Deibler, der unter kräftiger Mithilfe der Konkurrenz noch einen Platz im Finale bekommen hatte, kam in 1:59,10 Minuten auf den achten Rang.

1 Michael Phelps USA 01:54,27
2 Ryan Lochte USA 01:54,90
3 Laszlo Cseh Ungarn 01:56,22
4 Thiago Pereira Brasilien 01:56,74
5 Kosuke Hagino Japan 01:57,35
6 Ken Takakuwa Japan 01:58,53
7 James Goddard Großbritannien 01:59,05
8 Markus Deibler Deutschland 01:59,10

Steffen Deibler schwimmt mit Bestleistung ins Finale

Neben Markus Deibler durfte auch sein älterer Bruder Steffen heute im direkten Duell gegen Phelps antreten. Im Halbfinale über die 100m Schmetterling schwamm Deibler erneut ein couragiertes Rennen und schaffte in 51,76 Sekunden als Sechster den Sprung ins Finale. Vor den Olympischen Spielen hatte Deibler nie unter die Marke von 52 Sekunden schwimmen können. Team-Kollege Benjamin Starke kam in 52,40 Sekunden auf den 14. Platz. Der direkt neben Steffen Deibler schwimmende Michael Phelps legte in 50,86 Sekunden die schnellste Zeit des Halbfinals hin und liegt somit voll auf Kurs in Richtung zu seinem 17. Olympiagold.

Soni stellt sechsten Weltrekord in London auf

Auch den weiteren Finals am heutigen Tage drückten die US-Stars den Stempel auf. Superstar Rebecca Soni sorgte im Finale über die 200m Brust für den sechsten Weltrekord in London am sechsten Wettkampftag. Sie drückte ihre erst am Vortag aufgestellten Bestmarke noch einmal um satte 4,1 Zehntel auf 2:19,59 Minuten. Sie verteidigte damit ihren Titel von 2008 und blieb als erste Frau unter der Marke von 2:20 Minuten. Silber ging an die Japanerin Satomi Suzuki in 2:20,72 Minuten. Auf den dritten Platz kam die Russin Iuliia Efimova, die in 2:20,92 Minuten einen neuen Europarekord aufstellen konnte.

1 Rebecca Soni USA 02:19,59
2 Satomi Suzuki Japan 02:20,72
3 Iuliia Efimova Russland 02:20,92
4 Rikke Möller Pedersen Dänemark 02:21,65
5 Martha McCabe Kanada 02:23,16
6 Micah Lawrence USA 02:23,27
7 Suzaan van Biljon Südafrika 02:23,72
8 Sally Forster Australien 02:26,00

Tyler Clary düpiert Superstar Ryan Lochte

Für eine kleine Sensation sorgte US-Boy Tyler Clary. Im Finale über die 200m Rücken ließ er auf der letzten Bahn Landsmann und Superstar Ryan Lochte stehen und schlug in 1:53,41 Minuten als Erster an. Auch der Japaner Ryosuke Irie war in 1:53,78 Minuten schneller als Lochte, dem in 1:53,94 Minuten nur Bronze blieb. 

1 Tyler Clary USA 01:53,41
2 Ryosuke Irie Japan 01:53,78
3 Ryan Lochte USA 01:53,94
4 Radoslaw Kawecki Polen 01:55,59
5 Fenglin Zhang China 01:55,59
6 Kazuki Watanabe Japan 01:57,03
7 Yakov Toumarkin Israel 01:57,62
8 Mitch Larkin  Australien 01:58,02

Kromowidjojo wird Favoritenrolle gerecht

Top-Favoritin Ranomi Kromowidjojo aus den Niederlanden hat sich die Goldmedaille über die 100m Freistil gesichert und damit die Nachfolge von Britta Steffen angetreten.  In 53,30 Sekunden ließ sie die Weltmeisterin Aliaksandra Herasimenia aus Weißrussland deutliche 3,8 Zehntel hinter sich. Im Kampf um Bronze konnte die Chinesin Yi Tang in 53,44 Sekunden drei Hundertstelsekunden vor der Australierin Melanie Schlanger anschlagen. Es war die einzige Strecke am heutigen Tage, auf der die US-Stars ohne Titel oder Medaille blieben. Im Medaillenspiegel ziehen die USA weiter davon und haben nun elfmal Gold auf dem Konto.

1 Ranomi Kromowidjojo Niederlande 00:53,00
2 Aliaksandra Herasimenia Weißrussland 00:53,38
3 Yi Tang China 00:53,44
4 Melanie Schlanger Australien 00:53,47
5 Missy Franklin USA 00:53,64
6 Fran Halsall Großbritannien 00:53,66
7 Jeanette Ottesen Gray Dänemark 00:53,75
8 Jessica Hardy USA 00:54,02


Mensing enttäuscht im Halbfinale

Die Europameisterin Jenny Mensing ist über die 200m Rücken in 2:10,68 Minuten auf den 15. Platz geschwommen und hat damit den Einzug ins Finale deutlich verpasst. Mit ihrem bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin aufgestellten nationalen Rekord von 2:08,30 Minuten hätte sie locker den Sprung unter die besten Acht geschafft. Für die schnellste Zeit des Halbfinals sorgte Elizabeth Beisel aus den USA in 2:06,18 Minuten vor der 17-jährige Top-Favoritin Missy Franklin (2:06,84 Minuten).

Cesar Cielo liegt auf Kurs in Richtung Titelverteidigung. Der Brasilianer schwamm im Halbfinale über die 50m Freistil gemeinsam mit dem US-Amerikaner Cullen Jones in 21,54 Sekunden die schnellste Zeit. Für den Sprung unter die besten Acht war eine Zeit von 21,88 Sekunden notwendig. Ausgeschieden ist unter anderem der australische Weltmeister James Magnussen (22,00 Sekunden).

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