(12.08.2015) Bei den Weltmeisterschaften in Kasan haben die Stars für manchen Kracher aber auch einige faustdicke Überraschungen gesorgt. Wir blicken noch einmal zurück auf die Athleten, die bei der Schwimm-WM für verblüffte Gesichter sorgen konnten:


Wenn zwei sich streiten, freut sich Jennie Johansson: Über die 50m Brust der Damen erwarteten viele ein Duell zwischen Weltrekordhalterin Ruta Meilutyte und der Titelverteidigerin Yuliya Efimova aus Russland. Doch es sollte anders kommen: In dem Überraschungsfinale von Kasan setzte sich die Schwedin Jennie Johansson durch - damit hatte vorher keiner gerechnet. Efimova und Meilutyte blieben sogar nur die Plätze drei und vier, denn selbst die Jamaikanerin Alia Atkinson war schneller als die beiden Top-Favoritinnen.

Paul Biedermanns neuer Top-Konkurrent, James Guy: Yannick Agnel fehlte, Michael Phelps war nicht da und der Südkoreanische Starschwimmer Park Tae-Hwan ist gesperrt - Doch auch ohne die Top-Stars war das Rennen über die 200m Freistil ein echter Hingucker, nicht nur wegen der Bronzemedaille von Paul Biedermann. Der erst 19-jährige Brite James Guy holte sich Gold und setzte damit mit Blick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr schonmal ein Ausrufezeichen. Doch damit nicht genug: Als Schlussschwimmer brachte Guy die britische 4x200m Freistilstaffel von Platz drei auf eins - unter anderem vorbei am Top-Favoriten USA.

US-Staffeln, die ihre Dominanz verlieren: Bei der Schwimm-WM in Barcelona 2013 gaben die US-Staffel den Ton an. Vier von sechs Staffelstrecken gingen an die Schwimmer aus Amerika. In Kasan war diese Dominanz nichts mehr so stark zu spüren. Dank Star-Schwimmerin Katie Ledecky gab es zumindest den Sieg in der 4x200m Freistilstaffel und auch die Lagenherren sowie die gemischte Lagenstaffel holten Gold. Doch die weiteren US-Quartette verpassten Platz eins. Bitter lief es besonders bei den Herren der 4x100m Freistilstaffel, die sang- und klanglos im Vorlauf ausschied, und den Damen der Lagenstaffel, die als Vierte die Medaillen verpasste.

Ning Zetao, der Sprintweltmeister aus China: Über die 100m Freistil wurde in Kasan ein neuer Weltmeister gesucht und viele rechneten damit, dass der junge Australier Cameron McEvoy in die Fußstapfen seines verletzten Landsmanns James Magnussen treten könnte. Doch der 21-Jährige musste sich mit Silber zufrieden geben, denn der Chinese Ning Zetao schnappte ihm knapp Gold weg. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Schwimmer aus China Weltmeister über die 100m Freistil wurde. Ein No-Name ist Ning Zetao nicht: Bei den Asienspielen 2014 stellte er in 47,65 Sekunden einen kontinentalen Rekord auf. Auch negatib geriet er bereits in die Schlagzeilen: Mit 18 wurde er wegen eines positiven Dopingtests auf Clenbuterol für eun Jahr gesperrt.

WM-Pechvogel Vlad Morozov: Es sollten eigentlich die Weltmeisterschaften von Vlad Morozov werden. Vor heimischem Publikum war der Russe Medaillenkandidat über vier Einzelstrecken und mit den russichen 100m-Staffeln. Doch am Ende gab es nur eine magere Silbermedaille in der 4x100m Freistilstaffel. Über die 50m Freistil fehlte ihm gerade einmal eine Hundertstel zu den Medaillen, über die 50m Rücken waren es vier Hundertstel und auch mit den Mixed-Staffeln schrammte er nur knapp an den Medaillen vorbei. Der seit Jahren in der Weltspitze etablierte Top-Sprinter muss somit weiter auf seinen großen Durchbruch warten.

Keine Sorge: Den Überraschungen im DSV-Team werden wir noch einen gesonderten Beitrag widmen.

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