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(28.07.2023 | Bild: Mine Kasapoglu) Mit einem siebten Platz bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka und einer Steigerung im Vergleich zum Vorlauf hat die deutsche 4x200m Freistilstaffel der Herren eine Hand am Ticket zu den Olympischen Spielen 2024. Als Startschwimmer des Quartetts untermauerte Lukas Märtens einmal mehr sein Weltklasseformat.
In 1:44,79 Minuten brachte der Magdeburger eine neue persönliche Bestleistung ins Wasser, mit der er auch im Einzelfinale um Edelmetall gekämpft hätte. Dort wäre diese Zeit mit Rang vier gleichbedeutend gewesen. Heute schickte Märtens seinen Nationalteamkollegen Rafael Miroslaw in Führung liegend auf die Reise. Der in den USA trainierende Deutsche Rekordhalter über die 100m Freistil steigerte sich in 1:45,79 Minuten ebenfalls im Vergleich zum Vorlauf und übergab an dritter Stelle. Josha Salchow (1:47,35) und Timo Sorgius (1:48,21) mussten zwar wie erwartet einige der hinten raus stärker besetzten Nationen ziehen lassen, sicherten aber den bereits im Vorlauf erschwommenen siebten Rang. Gold ging in 6:59,08 Minuten an Großbritannien mit Duncan Scott, Matthew Richards, James Guy und Tom Dean, vor den USA (7:00,02) und Australien (7:02,13).
Dieser siebte Platz des deutschen Teams mag zwar für mach Außenstehende auf den ersten Blick nicht allzu bedeutend klingen, doch die Leistung ist durchaus hoch zu bewerten. Mit ihre Zeit von 7:06,14 Minuten verbesserte das deutsche Quartett die Vorlaufleistung im fast anderthalb Sekunden und das könnte sich bezahlt machen: Ein Startplatz bei den Olympischen Spielen dürfte der Staffel nur noch schwer zu nehmen sein. Dafür müssten bei den kommenden Weltmeisterschaften im Februar 2024 in Doha zehn andere Nationen schneller sein, die in Fukuoka nicht vor Deutschland lagen. Insgesamt war es die schnellste Leistung einer deutschen 4x200m-Staffel seit dem Ende der Hightech-Ära im Jahr 2010 und auch der bei der WM 2009 noch in den Wunderanzügen mit Weltrekordhalter Paul Biedermann geschwommene Deutsche Rekord von 7:03,19 Minuten rückt langsam in Reichweite.
In den weiteren Herrenfinals zeigte heute der Chinese Qin Haiyang eine historische Leistung und das nicht "nur" wegen seines Weltrekord über die 200m Brust. In 2:05,48 Minuten unterbot er deutlich die bisherige Bestmarke (2:05,95) des Australiers Zac Stubblety-Cook, der sich heute in 2:06,40 Minuten mit Silber vor dem Briten Matt Fallon (2:07,74) zufrieden geben musste. Qin hatte in Fukuoka bereits die 50 und 100m Brust für sich entschieden. Damit ist er der erste Schwimmer, der alle Bruststrecken bei einer Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Und er hat noch mehr im Blick: Am Rande der WM erklärte er mehrfach, auch den 100m-Weltrekord von Superstar Adam Peaty angreifen zu wollen. Eine neue internationale Bestmarke gab es zudem von Qins Landsmann Dong Zhihao, der in 2:08,04 Minuten auf Platz vier einen Junioren-Weltrekord aufstellte.
Den ersten Eintrag im Medaillenspiegel der Schwimm-WM 2023 gab es heute für die Schweiz. Für das Alpenland holte Roman Mityukov über die 200m Rücken mit neuem Landesrekord vom 1:55,34 Minuten die Bronzemedaille. Den Titel sicherte sich ebenfalls mit neuer nationaler Bestmarke der Ungar Hubert Kos (1:54,14), der sich auf der letzten Bahn klar vom 100m-Weltmeister Ryan Murphy (1:54,83) aus den USA hatte absetzen können.
Die Zusammenfassung der heutigen Damenfinals gibt es in Kürze auf www.swimsportnews.de
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