(02.08.2019) Historischer WM-Erfolg! Geschichtsträchtiges Doppelgold! Als erster Schwimmer Weltmeister im Freiwasser und Becken! Es war eine erfolgreiche, aber auch intensive Zeit für Florian Wellbrock in Südkorea. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die Heimat lässt er sich aber weder von den Schlagzeilen der zurückliegenden Wochen noch von den Strapazen - zumindest nach außen hin - allzu viel anmerken. Im Gegenteil: Vor seinen Starts bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin gibt sich der 21-Jährige gewohnt selbstbewusst und locker.
"Ich habe kein Problem damit, jetzt noch einen Wettkampf hinterher zu schieben", erklärte Wellbrock zum Auftakt der Schwimm-DM in Berlin. Nach der WM schwimmt er die Deutschen Meisterschaften nicht etwa auf Sparflamme, sondern greift direkt voll an. Auf dem Programm stehen für ihn die 200, 400, 800 und 1500m Freistil.
Das Ziel ist klar: "Ich möchte die 400 bis 1500m gewinnen", so Wellbrock, der bei den Weltmeisterschaften im Becken auf den längeren beiden Strecken am Start war. Mit den 800m Freistil hat er dabei nach dem überraschenden Vorlaufaus von Korea noch eine Rechnung offen.
Interessant dürften aber auch die 200m werden. Wellbrock gilt zwar eher als Spezialist auf den langen Kanten. Im den letzten beiden Jahr schwamm er aber in 1:49,18 bzw. 1:49,27 Minuten jeweils unter die 1:50er-Marke. In dieser Saison ließ er sich auf der Vier-Bahnen-Distanz nur ein einziges Mal blicken (Wettkampf in Halle, 1:51,63). "Bei den 200m bin ich gespannt, was ich da ins Becken bringen kann", schaut Wellbrock voraus. "Die bin ich lange nicht geschwommen"
Statt Wettkampfmüdigkeit zu zeigen, gibt sich der Doppel-Weltmeister ehrgeizig. Eine Pause nach den Weltmeisterschaften war für ihn und die Magdeburger Trainingsgruppe von Bernd Berkhahn ohnehin nicht vorgesehen. Erst einmal ist noch ein dreiwöchiger Trainingsblock angesetzt. "Daher wusste ich von vorn herein, dass jetzt kein Urlaub ansteht", meint Wellbrock, der die WM auch im Kopf bereits verarbeitet zu haben scheint.
"Bei mir persönlich ist das so langsam angekommen", erzählt er bei der Eröffnungspressekonferenz der Deutschen Meisterschaften angesprochen auf seine WM-Erfolge. "Ich habe mir auch mein 1500m Rennen noch so drei-, viermal angeschaut." Er sei einfach glücklich, dass es mit den Medaillen geklappt habe, "und mit diesem historischen Coup, von dem alle sprechen."
Los geht es für Wellbrock, der sich in Berlin reichlich anerkennende Schulterklopfer und Gratulationswünsche abholt, mit den 800m Freistil am heutigen Nachmittag. Über die 200 und 1500m Freistil steht ihm am Samstag ein Doppel bevor. Das 1500m-Rennen dürfte auch live im TV zu sehen sein. Den Abschluss bilden dann am Sonntag die 400m Freistil mit Vorlauf und Finale. Da bliebt kaum Zeit zum verschnaufen, aber das ist er ja gewohnt. Nach den glänzenden Vorstellungen in Korea will es der Weltmeister jetzt einfach noch einmal vorm heimischen Publikum wissen.
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