Die swimsportnews-Berichterstattung zur Schwimm-WM 2019 wird präsentiert von Smit Sport
(13.07.2019) Freiwasserrennen sind nichts für Zartbesaitete. Das wurde direkt zum Auftakt der Open Water Wettbewerbe bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Südkorea mal wieder mehr als deutlich. Im Rennen über die 5km der Herren regnete es nicht nur Wasser von oben sondern auch Schläge und Tritte im Positionskampf.
Auch die beiden deutschen Starter im Feld bekamen dies deutlich zu spüren. "Es war brutal", konstatierte der Wetzlarer Niklas Frach nach dem Rennen. Für den 21-Jährigen war es der erste Auftritt bei einer Schwimm-WM und er musste trotz seines beachtlichen 18. Platzes direkt Lehrgeld zahlen.
Zu Hälfte des Rennens lag Frach noch in der Spitzengruppe auf dem fünften Platz. Doch damit war er auch mitten drin im harten Fight und verlor letztlich einige Positionen. "Ich wäre wirklich gern weiter vorn gelandet", meinte Frach, musste aber zum Ende hin dem hohen Tempo und den Auseinandersetzungen mit der Konkurrenz Tribut zollen. Gerade auf der letzten Runde habe das in Wadenkrämpfen resultiert. Umso respektabler, dass ihn letztlich nur sechs Sekunden von den Top Ten trennten. "Ganz ok für die WM-Premiere", meinte auch Bundestrainer Stefan Lurz.
Vom erfahrenen Sören Meißner, der bei Lurz in Würzburg trainiert und für den es die dritte WM-Teilnahme ist, hätte sich der Coach allerdings etwas mehr erwartet. Aber gerade in den ersten beiden Runden habe er relativ viele Schläge abbekommen. "Die kamen von überall", erklärte Meißner selbst nach dem Rennen. "Es ging drunter und drüber. Manchmal wusste ich gar nicht, wo ich mich befand."
Besonders kritisch wurde es, als das Feld die Wendezone an der Verpflegungsstation anpeilte. Hier wurde wie bei den 5km üblich zwar keine Nahrung aufgenommen. Doch nachdem der Pulk an Schwimmern breitgezogen, manchmal in bis zu drei parallel schwimmenden Gruppen auf einer Front von etwa 30 Metern durch den Ozean vor der Küstenstadt Yeosu pflügte, wurde der Kurs an der Verpflegungszone auf nur wenige Meter verengt, wodurch die Schwimmer mehr über- und untereinander als nebeneinander um die Kurve gingen.
Immer wieder pfiffen die Kampfrichter die mehr als 60 Athleten zurecht. Dass sie dabei keine gelben Karten verteilten, spricht eigentlich für ein faires Rennen. Alles im Rahmen des Reglements. Körperlichkeit gehört nunmal zum Freiwasserschwimmen.
Am Ende landete der 29-jährige Meißner, der eine Platzierung unter den besten Zehn angestrebt hatte, auf dem 23. Rang. Während für den Debütanten Niklas Frach die WM damit beendet ist, stehen am Donnerstag für Meißner noch der Team-Wettbewerb mit der deutschen Staffel und am Freitag dann die 25km auf dem Programm. Zwei Gelegenheiten also, um aus den Erfahrungen des umkämpften Auftaktrennens die Lehren zu ziehen.
Die Links zur Schwimm-WM 2019
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