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04. Juli 2019

(04.07.2019) Schon nach zwei Wettkampftagen schwingt sich Deutschlands Spitzentalent Isabel Gose dazu auf, den Junioren-Europameisterschaften 2019 in Russland ihren Stempel aufzudrücken. Nachdem sie zum Auftakt der Titelkämpfe bereits Gold mit der 4x100m Freistilstaffel geholt hatte, legte die Heidelbergerin am Donnerstag mit beeindruckenden drei weiteren Siegesrennen nach.

Zunächst schwamm sie über die 400m Freistil in 4:07,96 Minuten von der Favoritenbahn vier aus einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg heraus. Erst mit mehr als zwei Sekunden Rückstand folgte auf Platz zwei die Italienerin Giulia Salini (4:10,13). Für Gose selbst war es eine deutliche neue persönliche Bestleistung. Zum ersten Mal konnte sie auf der Langbahn unter der Marke von 4:10,00 Minuten bleiben.

Wer jetzt dachte, nach dieser Powerleistung wäre bei Gose die Luft schon raus, der wurde eines besseren belehrt. Nur etwa 40 Minuten nach den 400m Freistil stand für Gose die 100m-Strecke auf dem Programm und auch hier hielt sie, nachdem sie als letzte gerade noch auf die Startbrücke geeilt war, ihre Konkurrentinnen in Schach. In 54,86 Sekunden schwamm Gose nicht nur eine weitere satte Bestzeit, sie konnte auch gemeinsam mit Maya Tobehn einen Doppelsieg bejubeln: In 55,21 Sekunden sicherte sich die Berlinerin die Silbermedaille.

Die beiden deutschen Mädels durften sich auch zum Abschluss des Wettkampftages noch einmal in den Armen liegen. Gemeinsam mit Rafael Miroslaw, der als Startschwimmer in 49,54 Sekunden so schnell war wie nie zuvor, und Artem Selin (49,49) schwammen Tobehn (54,98) und Gose (54,42) in der gemischten 4x100m Freistilstaffel mit noch einmal beachtenswerten Zwischenzeiten erneut zu Gold. In 3:28,43 Minuten hielt das deutsche Quartett die Staffeln aus Russland (3:29,12) und Italien (3:30,12) hinter sich und stellte zudem einen neuen Junioren-Europarekord auf.

Damit noch nicht genug: Ein weiterer Kraulschwimmer trug zum deutschen Medaillenregen bei. Über die 1500m Freistil holte Sven Schwarz in starken 15:09,41 Minuten Bronze. Der 17-Jährige aus Hannover strich damit den fast 35 Jahre bestehenden Deutschen Altersklassenrekord von Uwe Daßler (15:11,14) aus den Büchern. Den Sieg sicherte sich mit deutlichem Vorsprung der Russe Kirill Martynychev in 15:01,59 Minuten vor seinem Teamkollegen Ilia Sibirtsev (15:08,57).

Trotz seines Erfolgs im Team werden wir Rafael Miroslaw am Freitag nicht im Einzelfinale über die 100m Freistil sehen. Obwohl er sich als Dritter für das Halbfinale qualifiziert hatte, meldete er seine Teilnahme an der Zwischenrunde ab und setzte stattdessen alles auf den Staffeleinsatz. Ebenfalls nicht im Kraulfinale steht der Italiener Thomas Ceccon, der bereits mit 48er Zeiten über die 100m Freistil glänzen konnte. Er schied auf Platz 15 des Halbfinals in 50,77 Sekunden aus. Nur wenige Minuten zuvor hatte er den Endlauf über die 100m Rücken (54,13) für sich entschieden und dieses Rennen wahrscheinlich noch in seinen Knochen gespürt.

Einen Platz in den morgigen Finals sicherte sich hingegen Björn Kammann über die 200m Schmetterling. Er kam in 2:00,42 Minuten als Sechster weiter. Sein Teamkollege Yannick Plasil (2:04,02) landete auf Rang 15. Auch für die deutschen Brustschwimmerinnen reichte es nicht. Über die 200m schlugen Kim Emily Herkle (2:30,33) und Malin Grosse (2:30,47) auf den Plätzen elf und zwölf des Halbfinals an. Zum Weiterkommen wurde eine Zeit von 2:29,00 Minuten benötigt.

In den weiteren Finals ohne deutsche Beteiligung ging der Titel über die 200m Schmetterling an die Ungarin Blanka Berecz (2:09,80). Die 200m Brust der Herren gewann Aleksandr Zhigalov (2:11,25) aus Russland und den Endlauf über die 200m Rücken der Damen entschied die Italienerin Erika Francesca Gaetani (2:10.28) für sich. Hier verpasste die Österreicherin Lena Grabowski (2:11,99) die Medaillen auf Platz vier nur um 15 Hundertstel.

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