(21.07.2011) Der internationale Sportgerichtshof CAS hat entschieden: Olympiasieger Cesar Cielo wird trotz eines positiven Dopingtests nicht gesperrt. Er wird damit an den Weltmeisterschaften in Shanghai teilnehmen und seine Titel über die 50 und 100m Freistil verteidigen können.
Auch zwei der weiteren positiv getesteten brasilianischen Sportler, Nicholas dos Santos und Henrique Barbosa, bleiben von einer Sperre verschont. Lediglich der vierte Beschuldigte, Vinicius Waked, wurde für ein Jahr gesperrt. Cielo und seinen Landsleute war im Rahmen einer Doping-Kontrolle bei der Maria Lenk Trophy Anfang Mai die Einnahme des harntreibenden Medikamentes Furosemid nachgewiesen worden. Sie führten den Fund der Substanz, welche unter anderem genutzt wird um die Einnahme anderer Dopingmittel zu verschleiern, auf verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zurück. Der brasilianische Schwimmverband sprach daraufhin lediglich eine Verwarnung aus und strich die Ergebnisse der Maria Lenk Trophy, welche als einer der Qualifikationswettkämpfe für die Weltmeisterschaften in Shanghai galt. Damit verloren dos Santos und Barbosa ihre WM-Tickets. Cielo hatte sich die Qualifikation bereits bei einem Meeting zuvor gesichert.
Laute Kritik aus der Schwimm-Welt
Die milde Strafe traf bei vielen Stimmen der Schwimm-Welt auf Unverständnis. Der Australier Geoff Huegill ließ verlauten: “Wie zur Hölle könnt ihr nur mit einer Verwarnung davonkommen?” Auch weitere Konkurrenten wie der kanadische Ex-Weltmeister Brent Hayden, Südafrikas Roland Schoeman oder auch aus den DSV-Reihen Steffen Deibler kritisierten die Entscheidung. Nach Bekanntwerden des Urteils erklärte er via Twitter: “Meiner Meinung nach eine sehr falsche und traurige Entscheidung.” Sein Bruder Markus äußerte ebenfalls seinen Unmut: “Cielo wird nicht gesperrt. Das kanns doch nicht sein!!”
Cielo wird nun bei der WM doch neben ihnen auf dem Startblock stehen. Er gilt neben den 50 und 100m Freistil auch über die 50m Schmetterling als einer der Top-Favoriten und könnte auch entscheidend für die brasilianische Lagenstaffel sein.
FINA hatte auf Sperre gedrängt
Anfang des Monats entschied sich der Weltverband FINA den Fall vor den internationalen Sportgerichtshof CAS zu bringen, um die Verwarnung in eine dreimonatige Sperre umzuwandeln. Dabei drängte der Verband darauf, dass eine Entscheidung noch vor dem Beginn der Beckenwettbewerbe der Schwimm-WM gefällt wird.