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22. Dezember 2018

(22.12.2018) Wenige Tage, nachdem der Deutsche Schwimm-Verband den Rücktritt von Chef-Bundestrainer Henning Lambertz bekannt gegeben hat, meldet sich der 48-Jährige selbst noch einmal zu Wort. Gegenüber dem Deutschlandfunk schildet Lambertz, dass hinter seinem Rücktritt nicht nur persönliche Gründe gesteckt haben.

"Der neue Sportdirektor hat andere Ideen und Strategien, als ich sie hatte, wie er mit dem Verband erfolgreich sein möchte“, erklärt der scheidende Chefcoach. Einen Tag nach Lambertz' Rücktritt hatte Thomas Kurschilgen, der zum 1. September das Amt als Direktor Leistungssport im DSV und damit als direkter Vorgesetzter des Bundestrainers übernahm, die Installation des "Team Tokio 2020" angekündigt.

Dabei soll es sich um ein Kompetenzteam an Betreuern handeln, das die deutschen Schwimmer auf dem Weg zu den kommenden Olympischen Spielen begleiten soll. Lambertz stellt nun klar, dass das Team Tokio 2020 keine Reaktion auf seinen Rücktritt sondern eine der Mitursachen dafür war. Da die Entscheidungen künftig im Team getroffen werden sollen, sah Lambertz dies als "Entmachtung", so der Deutschlandfunk. "Ich denke, derjenige, der verantwortlich ist für das Abschneiden, sollte auch die Möglichkeit besitzen, die Entscheidungen zu treffen."

Neben den Klarstellungen zu den verbandsinternen Vorgängen bekräftigte Lambertz dennoch, dass die persönlichen Gründe, die der DSV in seiner Pressemitteilung zum Rücktritt des Bundestrainers angeführt hatte, durchaus eine wichtige Rolle für die Entscheidung des zweifachen Familienvaters spielten.

So ganz will sich Lambertz nun jedoch nicht von der Bühne des Schwimmsports verabschieden, sondern sich auf die direkte Athletenbetreuung zurückziehen. In den vergangenen Monaten übernahm er bereits die Verantwortung über das Training von Marco Koch, der sich in China bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften mit Bronze über die 200m Brust in der Weltspitze zurückmeldete. Zukünftig kann sich Lambertz die Arbeit an einem der Stützpunkte in seinem Heimatbundesland Nordrhein-Westfalen gut vorstellen.

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