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16. Dezember 2018

(16.12.2018) Mit den Kurzbahn-Weltmeisterschaften 2018 geht auch die Karriere eines der erfolgreichsten Schwimmer der vergangenen zehn Jahre zu Ende. Mit seinem heutigen Sieg über die 50m Brust verabschiedet sich der Südafrikaner Cameron van der Burgh von der Bühne des Schwimmsports.

In 27,41 Sekunden ließ der 30-Jährige auch im letzten Karriererennen seiner Konkurrenz keine Chance und kam nochmal bis auf 16 Hundertstel an den Weltrekord heran, den er beim Weltcup 2009 in Berlin auf dem Höhepunkt der Ära der Hightech-Anzüge aufgestellt hatte. Zuvor hatte van der Burgh bei der Kurzbahn-WM bereits Gold über die 100m Brust geholt.

"Ich bin froh, dass ich auf einem Höhepunkt aufhören kann", so van der Burgh, der zuletzt eigentlich noch angekündigt hatte, die Olympischen Spiele 2020 ins Visier nehmen zu wollen. In der Zwischenzeit verlegte er aber seinen Lebensmittelpunkt von Südafrika nach London, wo er von nun an bei einer Investmentfirma im Becken der Finanzhaie nach großen Fischen jagen wird. 

Das Glanzlicht seiner Karriere setzte van der Burgh zweifelsohne mit dem Olympiasieg 2012 in London über die 100m Brust, doch unvergessen bleiben auch seine Duelle gegen Großbritanniens Superstar Adam Peaty. Bei den Commonwealth Games 2014 betrat dieser erstmals die internationale Bühne und fügte seinem Idol und Widersacher van der Burgh hier direkt eine Niederlage über die 100m Brust zu.

Bei der Schwimm-WM 2015 lieferten sich die beiden dann einen legendären Weltrekord-Battle über die 50m Brust. Im Vorlauf schnappte sich van der Burgh in 26,62 Sekunden die Bestmarke von Peaty, die dieser ihm bei der EM 2014 abgenommen hatte. Im Halbfinale holte sich Peaty den Weltrekord in 26,42 Sekunden zurück. Als der Brite bei den Olympischen Spielen 2016 als Sieger über die 100m Brust in die Fußstapfen van der Burghs stieg, holte dieser Silber. 

Das letzte Duell der beiden - und so schloss sich der Kreis - konnte dann der sechs Jahre ältere van der Burgh bei den Commonwealth Games 2018 im April für sich entscheiden. In 26,58 Sekunden stellte er dabei nochmal eine persönliche neue Bestleistung auf. 

Kein Wunder also, dass sich Adam Peaty als einer der ersten mit ein paar Abschiedsworten bei seinem Lieblingskonkurrenten meldete. "Hab einen tollen Ruhestand, Cameron. Es war eine Ehre in den vergangenen vier Jahren gegen dich zu schwimmen", erklärte er via Instagram. "Du hast mich mehr gepusht als jeder andere es hätte tun können." Auch van der Burghs Antwort ließ nicht lange auf sich warten: "Ich habe jede Sekunde unserer Duelle geliebt." Wir werden die Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmekönner des Brustschwimmens mit Sicherheit vermissen.