(14.12.2018) Die junge Australierin Ariarne Titmus hat am vierten Tag der Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Hangzhou (China) mit einem Weltrekord über die 400m Freistil für das Highlight des Tages gesorgt. In 3:53,92 Minuten verbesserte die 18-Jährige die erst wenige Monate alte Bestmarke der Chinesin Wang Jianjiahe, der heute in 3:54,56 Minuten nur Silber vor ihrer Teamkollegin Li Bingjie (3:57,99) blieb.
Auch Sarah Köhler war in diesem Finale mit von der Partie. In 4:03,28 Minuten reichte es für die in Magdeburg trainierende Frankfurterin aber nur zu Platz sieben. "Das war eine Sekunde langsamer als heute morgen", meinte Köhler nach ihrem Rennen. "Das war sehr enttäuschend." Tags zuvor hatte sie noch über die 800m Freistil für einen neuen Deutschen Rekord gesorgt.
Über die 4x50m Freistil verbesserten sich die deutschen Herren im Vergleich zum Vorlauf um einen Platz. In 1:25,54 Minuten belegten Marius Kusch (21,47), Damian Wierling (21,07), Ramon Klenz (21,51) und Christian Diener (21,49) den siebten Rang. Gold ging an das Team aus den USA, das in 1:21,80 Minuten den Weltrekord um satte acht Zehntel unterbieten konnte. Die Teams aus Russland (1:22,22) und Italien (1:22,90) komplettierten das Podium.
Auf der Startschwimmerposition gaben Caeleb Dressel und Vladimir Morozov schonmal einen Vorgeschmack auf das Einzelfinale. In 20,39 Sekunden war der Russe hauchdünne vier Hundertstel schneller als Dressel. Im Endlauf über die 50m Freistil wiederholte sich dieses Spiel wenig später. Hier schlug Morozov in 20,33 Sekunden mit 2,1 Zehnteln Vorsprung auf Dressel als Erster an. Bronze sicherte sich der Südafrikaner Bradley Tandy (20,94).
Christian Diener war später noch im Einzelfinale über die 50m Rücken im Einsatz, kam hier aber nicht an seine starke Zeit von 22,91 Sekunden heran, mit der er am Donnerstag das gemischte deutsche Lagenquartett angeführt hatte. In 23,49 Sekunden musste sich der Potsdamer mit Rang acht zufrieden geben. Als Erster schlug der Russe Evgeny Rylov (22,58) hauchdünn vor den US-Olympiasieger Ryan Murphy (22,63) an. Auch der Ire Shane Ryan (22,76) sicherte sich Edelmetall.
Im Finale über die 50m Schmetterling gab es in 25,76 Sekunden für Aliena Schmidtke ebenfalls Platz acht. Den Titel schnappte sich die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo, die in 24,47 Sekunden bis auf neun Hundertstel an den Weltrekord von Therese Alshammar herankam. Die Australierin Holly Barratt (24,80) und Kelsi Dahlia (24,97) aus den USA holten Silber und Bronze.
Der Russe Kliment Kolesnikov verbesserte im Finale über die 100m Lagen seinen Junioren-Weltrekord auf 50,63 Sekunden und sicherte sich damit Gold vor Marco Orsi (51,03) aus Italien und dem Japaner Hiromasa Fujimora (51,53). Bei den Damen verteidigte Katinka Hosszu über diese Strecke souverän ihren Weltmeistertitel. Sie gewann in 57,26 Sekunden mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf die Japanerin Ruma Imai (57,85) und Alia Atkinson (58,11) aus Jamaika.
Für den glänzenden Abschluss des Tages und eine faustdicke Überraschung sorgten die Freistilschwimmer aus Brasilien. In 6:46,81 Minuten stellten sie in der 4x200m-Staffel einen deutlichen neuen Weltrekord auf. Die bisherige von Russland gehaltene Bestmarke unterboten sie um satte 2,23 Sekunden. Dem russischen Quartett blieb mit hauchdünnen drei Hundertsteln Rückstand nur Silber. Die Staffel aus China (6:47,53) ließ dem Quartett der USA (6:49,84) im Kampf um Bronze keine Chance.
Die Zusammenfassung der heutigen Halbfinals gibt es hier: Kurzbahn-WM 2018: Marius Kusch weckt Medaillenhoffnungen