(19.10.2018) Mit ihrem Weltrekord über die 400m Freistil sorgte die erst 16-jährige Chinesin Wang Jianjiahe für eine der bisher stärksten Leistungen der aktuellen Kurzbahnsaison. In 3:53,97 Minuten war sie vor zwei Wochen in Budapest um mehr als eine halbe Sekunde schneller als die bisherige Bestmarke, die die Spanierin Mireia Belmonte beim Weltcup 2013 in Berlin aufgestellt hatte.
Derzeit ist Wang schon wieder bei den chinesischen Meisterschaften im Einsatz und ließ dabei am Rande der Wettbewerbe durchblicken, dass sie es nicht als außergewöhnlich empfindet, dass sie schon in ihrem jungen Alter derart schnelle Zeiten abliefern kann.
"Jeder hat andere Wachstumsphasen. Ich folge Schritt für Schritt der Geschwindigkeit meiner eigenen Entwicklung", erklärte sie gegenüber der chinesischen Website Xianhuanet. "Meine Eltern haben keinen sportlichen Hintergrund, aber meine Stärke ist meine Körpergröße. Mein Wassergefühl ist eigentlich gar nicht so gut, deswegen muss ich im Wasser sehr hart arbeiten."
Und das tut sie: Bis zu 14.000m schwimmt Wang pro Tag. Dass sie irgendwann einmal zu Katie Ledecky, der Ausnahmekönnerin überhaupt auf den langen Freistilstrecken aufschließen könnte, sieht sie aber trotzdem nicht als möglich an. "Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppel, um die Lücke etwas zu schließen. Aber wir dürfen nicht erwarten gleichzuziehen. Das ist unrealistisch."
Stattdessen reizt sie der Konkurrenzkampf innerhalb des Nationalteams. Neben Wang konnte zuletzt auch die ebenfalls erst 16-jährige Li Bingjie über die Freistilstrecken international glänzen. Bei der WM 2017 holte die Teenagerin drei Medaillen. "Bei uns gibt es so einen starken Wettbewerb. Wir treiben uns alle gegenseitig an, um unserem Land Ruhm zu erbringen." Das nächste Mal können die beiden dies voraussichtlich sogar vor heimischen Publikum. Im Dezember stehen in China die Kurzbahn-Weltmeisterschaften auf dem Programm.