(22.09.2018) Mit ihrer umstrittenen Entscheidung, die russische Anti-Doping-Behörde RUSADA wieder zuzulassen, hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für Aufsehen gesorgt. Auch Schwimmlegende Michael Phelps schaltet sich nun in die Diskussion ein.
"Es ist traurig, das zu sehen", erklärte der US-Amerikaner im Rahmen eines Pressetermins in Hongkong und griff dabei auch die WADA direkt an: "Es ist frustrierend zu sehen, was eine Organisation wie diese dem Sport antut."
Der Kampf gegen Doping wird aus seiner Sicht noch immer viel zu lasch geführt. "Ich habe mich darüber beschwert, ich habe (bei Anhörungen) dazu ausgesagt. Und trotzdem ändert sich nichts. Also führt uns das Ganze nun hierhin und was kommt als nächstes?", so der Rekord-Olympiasieger.
In seiner Karriere hatte sich Phelps zunächst nur selten zum Thema Doping geäußert. Erst nach seinem Comeback im Jahr 2014 fand er mehrfach klare Worte. Unter anderem erklärte er im Vorfeld der Olympischen Spiele 2016: "Ich weiß nicht, ob ich jemals in einem sauberen Sport angetreten bin. Das regt einen auf. Wir hatten das Problem bei so vielen Olympischen Spielen und es ist traurig, dass wir das nicht unter Kontrolle bekommen, dass niemand, der das Sagen hat, das unter Kontrolle bekommt."
Damals sorgte die Aufdeckung eines landesweiten Dopingsystems in Russland für weltweite Schlagzeilen. Der Leichtathletik-Verband schloss Russland deswegen bis heute von allen internationalen Großereignissen aus. Im Zuge des Skandals wurde Ende 2015 auch der RUSADA die Zulassung entzogen. Seitdem waren die Dopingkontrollen russischer Athleten in internationaler Hand. Nun hat die RUSADA wieder die Aufsicht und Verantwortung für den Anti-Doping-Kampf in Russland.