Der Brasilianer Arilson Silva ist ein echter Weltenbummler des internationalen Schwimmzirkus. Er trainierte Athleten aus Amerika, Europa oder auch Asien und arbeitete mit etlichen Spitzenschwimmern. Darunter sind bekannte Namen wie der Olympiasieger Cesar Cielo und der WM-Medaillengewinner Bruno Fratus. Im Sommer gab er sein Wissen zum Beispiel im Rahmen eines Projekts des Hessischen Schwimmverbands weiter und arbeitete hier auch mit Marco Koch, Reva Foos und Jan-Philip Glania. Derzeit coacht er den ukrainischen Weltrekordhalter Andrii Govorov und die ungarische EM-Medaillengewinnerin Liliana Szilagy. Natürlich betreute er beide auch bei den Europameisterschaften 2018 in Glasgow. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um mit ihm über das Training von Spitzenschwimmern zu sprechen.
"Das wichtigste für einen Trainer ist, dass er vollen Einsatz und Hingabe zeigt. Dabei müssen Coach und Sportler sich einig sein, wo das Ziel sein soll und dann gemeinsam die Energie daraufhin ausrichten", erklärt uns Arilson voller Enthusiasmus im Interview, das es in ganzer Länge im neuen swimsportMagazine zu lesen gibt. "Wenn Schwimmer und Trainer ihre Kräfte verbinden, kommt in der Summe mehr raus, als der einzelne Einsatz der beiden."
Philosophie, Zielorientierung und Motivation spielen eine wichtige Rolle bei der Arbeit des Top-Coaches. "Der Kopf muss eine klare Richtung haben, ohne ihn geht gar nichts", meint Arilson und lässt durchblicken, dass der Kopf bei ihm nur in eine Richtung zeigt: "Ich trainiere Schwimmer, damit sie Erster werden. Ich trainiere sie, damit sie Bestzeiten schwimmen. Es geht schließlich um Höchstleistungen."
Bei seinem Training setzt er einen hohen Schwerpunkt auf Renngeschwindigkeit. Es ginge darum, die die Rennen zu automatisieren, damit der Körper im Wettkampf ganz von allein seine Routine abrufen kann. "Wenn du im Wasser bist, trainierst du den Körper für das, was er im Wettkampf abliefern muss."
Einen großen Schwerpunkt nimmt auch das Landtraining ein. "Dort können wir den Körper gezielter programmieren", erläutert der Coach. Hier geht es nicht nur um Krafttraining. "Wichtig ist dabei die Arbeit am Rumpf und auch Körperbalance."
Die Kombination aus gezieltem Athletik- und Krafttraining sowie den hohen Intensitäten im Becken ist sehr anspruchsvoll für die Sportler. "Es ist unangenehm. Es tut weh", gibt Arilson zu, doch ohne den Schmerz im Training gäbe es eben keine Erfolge: "Aber noch mehr tut es weh, nicht zu gewinnen, nicht ins Finale zu kommen oder nicht die erhoffte Zeit zu schwimmen. Im Training musst du dir das aneignen, was du im Wettkampf abrufen willst."
Das komplette Interview ist Teil des Specials "Schwimmen wie die Profis" in der neuen Herbstausgabe des swimsportMagazine. Das Heft gibt es ab Dienstag (11.09.) im Bahnhofsbuchhandel sowie in größeren Zeitschriftenläden und online auf www.magazineshoppen.de/