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16. August 2018

(16.08.2018) Mehr als sein halbes Leben lang mischt Laszlo Cseh nun bereits in der internationalen Spitze mit. Doch für den gestandenen 32-Jährigen gab es bei den Schwimm-Europameisterschaften in Glasgow eine Premiere: Erstmals in seiner mehr als anderthalb Jahrzehnte dauernden Karriere blieb er bei einem internationalen Saisonhöhepunkt ohne Medaille.

Seine unglaubliche Bilanz: Bei allen Olympischen Spielen zwischen 2004 und 2016, bei jeder WM von 2003 bis 2017 und bei jeder EM zwischen 2004 und 2016 stand der ungarische Superstar auf dem Podest. Nun war die junge Konkurrenz bei den Europameisterschaften 2018 erstmals zu stark für Cseh.

Nach wie vor gehört er zu den besten Athleten des Kontinents, doch die Konkurrenz aus dem eigenen Land macht ihm zusehends das Leben schwer. Über die 200m Schmetterling schied er im Vorlauf mit einer Zeit aus, die später zur Medaille gereicht hätte, nur weil zwei seiner Teamkollegen schneller waren und pro Nation maximal zwei Athleten ins Halbfinale einziehen können. Über die 100m Schmetterling schwamm Cseh mit der Top-Zeit in den Endlauf, doch im Finale reichte es nur zu Rang acht.

Trotzdem will er die Schwimmbrille noch nicht an den Nagel hängen. "Nach den 200m Schmetterling gab es ein emotionales Auf und Ab für mich, durch das mir klar geworden ist, wie sehr ich das Schwimmen und das Training liebe", erklärter er am Rande der Schwimm-EM. "Es gibt ein paar Probleme bei den Rennen, aber ich werde definitiv weitermachen. Ich möchte auch in Zukunft ein Teil des (National)teams sein."

Nicht nur in Ungarn würde man den beliebten Schmetterling- und Lagenspezialisten, der seit der Kurzbahn-EM 2002 in Riesa bei jedem internationalen Höhepunkt dabei war, vermissen. Und falls es im kommenden Jahr mit den Weltmeisterschaften in Korea nichts werden sollte, dann gibt es 2020 ja neben den Olympischen Spielen auch noch die Europameisterschaften. Diese finden in Ungarn statt, für Cseh sicher auch ein Anreiz, noch ein wenig länger seine Bahnen zu ziehen.