(15.04.2018) Die Zuschauer beim US Pro Swim Meetingvin Mesa staunten in der Nacht zu Sonntag (MEZ) nicht schlecht: Im Finale über die 400m Freistil der Damen ging die Deutsche Leonie Kullmann von Bahn drei aus auf der ersten Rennhälfte an, als hätte sie vergessen, dass sie noch vier Bahnen schwimmen muss.
Des Rätsels Lösung: Kullmann wollte das 400m-Rennen nutzen, um sich mit einer starken 200m-Angangszeit für die deutsche EM-Staffel über die 4x200m-Freistil zu empfehlen. Am Donnerstag hatte sie im Finale über die 200m Freistil noch in 1:59,69 Minuten angeschlagen und lag damit vorübergehend unter den Top Vier der deutschen Bestenliste. Die vier bis zum Ende des EM-Qualifikationszeitraums am 29. April schnellsten 200m-Schwimmerinnen werden für die Staffel mit zu den Europameisterschaften genommen.
Im Fernduell konterte aber die Konkurrenz am Freitag beim Swim Cup in Eindhoven und Kullmann war ihren Platz als Staffelkandidatin wieder los. Daher folgte in der vergangenen Nacht der Konter und beinahe wäre der Plan für die Olympiateilnehmerin sogar aufgegangen. In 1:59,49 Minuten schwamm sie die erste Rennhälfte und war damit sogar schneller als im 200m-Finale. Trotzdem reichte es nicht. Um sich unter die deutschen Top Vier zu schwimmen, hätte Kullmann 3,4 Zehntel schneller sein müssen.
Derzeit haben Annika Bruhn (1:58,71), Isabel Gose (1:58,80), Sarah Köhler (1:59,10) und Marie Pietruschka (1:59,15) im Kampf um die Staffelplätze die Nasen vorn. Bei den German Open in der kommenden Woche könnte das Ranking noch einmal durcheinander gewürfelt werden.
Leonie Kullmann nutzte dann in der vergangenen Nacht die zweiten 200m des 400m-Finals zum Ausschwimmen. In einer Gesamtzeit von 4:54,16 Minuten belegte sie am Ende Platz acht.
Ebenfalls in den A-Finals stand Aliena Schmidtke. Die WM-Finalistin wurde über die 50m Schmetterling in 26,52 Sekunden Fünfte. Zudem schlug Fynn Minuth im B-Finale über die 400m Freistil (3:59,28) als Sechster an, direkt dahinter landete der Saarländer Daniel Kober (4:00,97).