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28. März 2018

(28.03.2018) Die Olympischen Spiele - Im Schwimmsport sind sie das Highlight für Athleten, Trainer und natürlich auch Fans, die die Wettbewerbe alle vier Jahre gebannt vor dem Fernsehr verfolgen. Während die Zuschauer nach dem Ende der Wettbewerbe aber wieder ihrem ganz normalen Alltag nachkommen können, fallen viele Athleten in ein Loch. Auch die US-Schwimmerin Missy Franklin war von dieser "post olympic depression" betroffen, wie sie nun gegenüber CNN mit offenen Worten zugab.

Bei den Olympischen Spielen 2012 wurde sie mit erst 17 Jahren und vier Goldmedaillen zum weltberühmten Sportstar und auch bei der WM 2013 räumte sie mit sechsmal Gold groß ab. Doch um so näher die nächsten Spiele rückten, um so größer wurde der Druck, der auf Franklin lastete. Und das zeigte sich auch im Schwimmbecken.

"In Rio war ich in der besten physischen Verfassung meines Lebens. Ich hatte das beste Trainingsjahr, das ich je hatte, hinter mir. Aber das bedeutete nichts, denn ich war mental so schlecht drauf, das ich zu nichts zu gebrauchen war. Mein Körper war nutzlos. Ich hatte keine Kontrolle über das, was in meinem Kopf vorging, so wie zuvor, und wenn das nicht passt, dann nützt dir das beste Training nichts", erklärt Franklin. Das Resultat: Bei den Olympischen Spielen 2016 schwamm Franklin als mehrfache Titelverteidigerin kein einziges Finale.

"Als olympischer Athlet erwartet man von dir, dass du wirklich stark bist, dass du wirklich selbstbewusst bist. Viele vergessen oft, dass wir auch nur Menschen sind und dass wir Tage haben, an denen wir einfach fertig und unmotiviert sind", so die 22-Jährige.

Dass sie nun den Mut findet, so über ihre Probleme zu sprechen, hat sie auch ihren ehemaligen Nationalteamkollegen Allison Schmitt und Michael Phelps zu verdanken. Beide erklärten in der Vergangenheit öffentlich, an Depressionen gelitten zu haben. "Ich habe unglaubliches Glück, dass diese Athleten mir den Weg dafür geebnet haben", meint Franklin. "Beide haben wirklich offen über ihre Depressionen und das, was sie durchgemacht haben, gesprochen. Ich denke, wir brauchen mehr von so etwas."

Franklin hat die Schwimmbrille auch nach Rio nicht an den Nagel gehangen, obwohl sie mit Verletzungen und langen Trainingspausen weitere Rückschläge hinnehmen musste. Wann sie wieder ins Wettkampfbecken steigen wird, ist derzeit offen. Mit Blick auf den zukünftigen Umgang mit Depressionen im Sport empfiehlt sie: "Ich denke, wir müssen anfangen, den Fokus stärker auf positives Denken zu setzen und vor allem auf den Blickwinkel der Athleten, die sich so sehr unter Druck fühlen. Sie müssen verstehen, dass ihr Wert nicht durch eine Medaille oder eine Zeit bestimmt wird und dass sie so viel mehr sind als die Person, die sie im Wettkampf sein müssen."