(12.12.2017) Das Schwimmjahr neigt sich dem Ende zu, doch mit der Kurzbahn-EM 2017 in Kopenhagen steht noch einmal ein echtes Highlight auf dem Plan. Eigentlich kommt den Titelkämpfen auf der 25m-Bahn stets etwas weniger Bedeutung zu, als den Wettbewerben im olympischen 50m-Becken. In diesem Jahr aber hat sich die geballte Schwimmelite des Kontinents angekündigt. Wir haben für euch hier einmal fünf Gründe, warum es sich definitiv lohnen dürfte, die Kurzbahn-Europameisterschaften in Dänemar aufmerksam zu verfolgen.
1. Adam Peaty auf Weltrekordjagd
Adam Peaty ist der schnellste Brustschwimmer aller Zeiten. Zumindest auf der Langbahn. Auf der Kurzbahn hat noch immer Cameron van der Burgh die Bestmarken über die 50m (25,25) und 100m (55,61). Das könnte sich in Kopenhagen ändern. Peaty peilt über beide Strecken die Weltrekorde von van der Burgh an und er dürfte gute Chancen haben. Während er sich auf der Langbahn von Saison zu Saison zu neuen Bestmarken aufschwang, ließ Peaty die 25m-Bahn bisher oft links liegen. Er weiß bestimmt selbst gar nicht richtig, wie schnell er hier sein kann. Übrigens, kleine Warnung an Marco Koch: Peaty ist auch über die 200m Brust gemeldet.
2. Sjöström vs. Kromowidjojo
Schon bei den Kurzbahn-Weltcups und den Weltmeisterschaften in Budapest war es eines der spannendsten Duelle im Schwimmbecken. Über die Schmetterling- und Freistilsprintstrecken pfefferten sich Ranomi Kromowidjojo und Sarah Sjöström die Spitzenleistungen nur so um die Ohren. Sjöström sorgte bei der WM für Bestmarken über die 50 und 100m Freistil, musste im Kampf um Gold über die 100m-Strecke aber Kromowidjojo den Vortritt lassen. Auf der Kurzbahn dann stellte Sjöström über die 50m Freistil in 23,00 Sekunden einen Weltrekord auf, nur um ihn sich wenige Tage später von Kromowidjojo wieder abjagen zu lassen, die in 22,93 Sekunden als erste weibliche Schwimmerin unter 23 Sekunden blieb. In Kopenhagen wird das Duell nun fortgesetzt und vielleicht kann auch die Olympiasiegerin Pernille Blume vor ihrem Heimpublikum ein Wörtchen mitreden.
3. Koch, Köhler und Co. wollen's nochmal krachen lassen
Auch die deutschen Schwimmer sind traditionell auf der Kurzbahn schnell unterwegs. Als Titelverteidiger der EM 2015 reisen Marco Koch (100, 200m Brust) und Franziska Hentke (200m Schmetterling) nach Kopenhagen. Auch in diesem Jahr dürfte mit beiden wieder zu rechnen sein. Zudem sorgte Sarah Köhler vor wenigen Wochen mit ihrem Deutschen Rekord über die 1500m Freistil für ein Ausrufezeichen und scheint ebenfalls in Form zu sein. Mit Philip Heintz und Christian Diener sind zwei weitere Medaillen- und vielleicht sogar Titelkandidaten im Team und mal schauen, ob zudem noch der eine oder andere aus der 16-köpfigen DSV-Mannschaft für eine Überraschung sorgen kann.
4. Premiere für die Stars von morgen
Die Kurzbahn-Europameisterschaften sind traditionell auch eine Bühne, auf der sich junge Talente in den Kreis der künftigen Spitzenathleten schwimmen. Der bereits genannte Adam Peaty feierte bei der Kurzbahn-EM 2013 in Herning sein Debüt. Kaum zu glauben, dass das erst vier Jahre her ist. Wir sind gespannt, welche Namen in diesem Jahr den Sprung ins Rampenlicht schaffen.
5. Das Dauerduell: Hosszu vs. Belmonte
Nicht nur das Aufeinandertreffen von Sarah Sjöström und Ranomi Kromowidjojo verspricht packenden Duelle. Auch die beiden "gestandenen" Schwimmqueens Mireia Belmonte und Katinka Hosszu wollen es in Kopenhagen mal wieder wissen. Während die 28-jährige Hosszu dafür bekannt ist, stets schon bei der Weltcup-Saison die Weltrekorde wackeln zu lassen, sieht man die ein Jahr jüngere Belmonte dann eher vor allem beim Saisonhöhepunkt auf der Kurzbahn auf Medaillenjagd. Hierbei lässt sie es aber regelmäßig krachen. Bereits sieben Welt- und neun Europameistertitel hat die Spanierin auf der 25m-Bahn erschwommen. Und in diesem Jahr könnten noch einige mehr hinzukommen. Im direkten Duell treffen Hosszu und Belmonte über die 200m Schmetterling, 400m Lagen und 200m Lagen aufeinander. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.