Die swimsportnews-Berichterstattung zur Schwimm-WM 2017 wird präsentiert von Speedo.
(14.07.2017) Es scheint, als sei der deutsche Schwimmsport der vergangenen Jahre getrennt in zwei Lager. Auf der einen Seite die Beckenschwimmer, die mühsam versuchen, die Lücke zur Weltspitze zu schließen. Auf der anderen Seite die Open Water Athleten, die von Erfolg zu Erfolg eilen. Diese Trennung ist natürlich Quatsch. Becken- und Freiwasserschwimmer trainieren oft gemeinsam, treten zum Teil auch in beiden Disziplinen an und gehören letztendlich zum gleichen Nationalteam, so auch ab morgen bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest. Hier können die Freiwasser-Athleten vorlegen und so ihren Beckenkollegen, die erst in der zweiten WM-Woche ins Geschehen eingreifen, den richtigen Schwung mitgeben.
Bei den zurückliegenden Schwimm-Weltmeisterschaften griffen die deutschen Freiwasser-Asse stets kräftig zu, wenn es an die Medaillenvergabe ging. In diesem Jahrtausend gingen sie nie leer aus. Zuletzt gab es viermal Edelmetall in Kasan (2015), satte sechs Medaillen in Barcelona (2013) und ebenfalls vier Podestplätze in Shanghai (2011).
Da wirkt der Medaillenwunsch von Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz schon fast zurückhaltend. "Schön wären ein bis zwei Medaillen und drei bis vier zusätzliche Top-8-Ergebnisse", erklärte der Würzburger vor Beginn der WM-Rennen im Balaton. Die Freiwasserschwimmer sind bei der WM 2017 die einzigen Athleten, die nicht in Budapest sondern im 100km entfernten Plattensee um die Medaillen kämpfen.
Die Hoffnungen des deutschen Open Water Teams ruhen sowohl auf altgedienten Routiniers, wie der mehrfachen Weltmeisterin Angela Maurer und dem Weltcup-Gesamtsieger von 2015, Christian Reichert, sowie auf jungen Freiwasser-Assen wie den beiden Magdeburgern Rob Muffels und Finnia Wunram. "Newcomer" sind diese beiden jedoch keinesfalls.
Bei der WM 2015 holte Muffels Silber über die 5km-Strecke und gewann gemeinsam mit den späteren Olympiateilnehmern Christian Reichert und Isabell Härle den WM-Titel im Teamwettbewerb. Diesmal greift der 22-Jährige über die 10km-Distanz an. Auch seine Vereinskollegin Finnia Wunram stand vor zwei Jahren bereits auf dem WM-Podest. Damals holte sie im Alter von 19 Jahren Bronze über die 5km. Auch im Balaton startet sie sie auf dieser Distanz und hat zudem die 10km auf dem Programm stehen.
Das deutsche Team wird bei allen sieben WM-Entscheidungen im Open Water vertreten sein. Auf den Einzelstrecken werden jeweils zwei Athleten ins Rennen geschickt und damit die maximal mögliche Zahl der Startplätze genutzt. Damit ihr keine Entscheidung verpasst, haben wir hier den Überblick zu allen Starts der deutschen Freiwasser-Schwimmer bei der WM 2017 in Ungarn:
Samstag, 15. Juli 2017, 10:00 - 11:15
5km Herren mit Marcus Herwig und Ruwen Straub
Sonntag, 16. Juli 2017, 10:00 - 12:15 Uhr
10km Damen mit Finnia Wunram und Angela Maurer
Dienstag, 18. Juli 2017, 10:00 - 12:15 Uhr
10km Herren mit Rob Muffels und Christian Reichert
Mittwoch, 19. Juli 2017, 10:00 - 11:15
5km Damen mit Leonie Beck und Finnia Wunram
Donnerstag, 20. Juli 2017, 11:00 - 12:15 Uhr
4x1,25km Team: Beck, Wunram, Muffels, Meißner
Freitag, 21. Juli 2017, 08:30 - 15:00 Uhr
25km m/w mit Sören Meißner, Andreas Waschburger, Angela Maurer, Sarah Bosslet