Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2017 wird präsentiert von Speedo.
(18.06.2017) Das deutsche WM-Team dürfte wie erwartet recht klein ausfallen. Nicht nur, dass sich lediglich sieben Schwimmer bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin über die Einzelstrecken für die Weltmeisterschaften qualifizieren konnten. Auch nur eine von sechs Staffeln packte es, die Vorgaben des deutschen Schwimmverbandes zu erfüllen (siehe Tabelle unten).
Folgt man den harten Qualifikationskriterien, dann wird bei den Damen keine einzige deutsche Staffel bei der WM gemeldet. Bundestrainer Henning Lambertz deutete vor den Finals am Sonntag bereits an, dass er keine Ausnahmen machen wolle.
Über die 4x100m Freistil hatten die schnellsten vier Schwimmerinnen der Deutschen Meisterschaften die WM-Norm um mehr als zwei Sekunden klar verpasst. Knapper war es bei den anderen Teamevents. Gerade einmal fünf Hundertstel pro Schwimmerin trennten laut unseren Berechnungen die Meisterinnen der 100m-Strecken davon, eine Lagenstaffel für die WM zu qualifizieren. Den Schwimmerinnen über die 200m Freistil fehlten insgesamt 8,9 Zehntel.
Bei den Herren werden wir ebenfalls keine Freistilstaffel in Budapest sehen. Besonders bitter ist dies sicher für die traditionsreiche 4x200m Freistilstaffel. Hier konnten die Karriereenden von Paul Biedermann und Florian Vogel nicht kompensiert werden. Weniger als eine halbe Sekunde fehlte den Schwimmern, um sich für die Weltmeisterschaften zu qualifizieren.
Bei den 100m-Schwimmern ging es ebenfalls knapp zu. Wären die schnellsten vier Freistilsprinter jeweils nur zwei Zehntel schneller geschwommen, hätten sie die WM-Normzeit geknackt.
Die einzige deutsche Staffel, die sich klar für die Weltmeisterschaften qualifizieren konnte, war das Lagenquartett der Herren. Und das trotz des Karriereendes von Steffen Deibler. Dank der starken Leistungen von Christian vom Lehn und Damian Wierling sowie den persönlichen Bestzeiten von Marek Ulrich und Marius Kusch wird das Team in Budapest an den Start geschickt.
Ob der DSV wie schon 2015 eine gemischte Lagenstaffel melden wird, bleibt abzuwarten. Dies wolle man nur tun, wenn man es hinbekommt mit den qualifizierten Athleten ein Quartett aufzustellen, das ähnlich schnell sein kann wie bei der WM 2015. In Kasan holte die deutsche Mixed-Staffel völlig überraschend die Bronzemedaille. Da sich mit Franziska Hentke und Lisa Graf zwei potentielle Kandidatinnen bei den Damen für die WM qualifizieren konnten und man mit Christian vom Lehn und Damian Wierling zwei konkurrenzfähige Herren dabei hat, erscheint dies jedoch durchaus möglich.
Die Leistungen der Staffelkandidaten im Überblick:
Schwimmerin | Zeiten | Schwimmer | Zeiten | ||
4x100m Lagen | Lisa Graf | 1:00,37 | Marek Ulrich | 0:54,27 | |
Vanessa Grimberg | 1:07,80 | Christian vom Lehn | 0:59,47 | ||
Aliena Schmidtke | 0:58,02 | Marius Kusch | 0:51,83 | ||
Anna Dietterle | 0:54,85 | Damian Wierling | 0:48,68 | ||
Summe* | 3:59,54 | Summe* | 3:32,75 | ||
WM-Norm | 3:59,34 | WM-Norm | 3:33,67 | ||
4x100m Freistil | Anna Dietterle | 0:54,85 | Damian Wierling | 0:48,68 | |
Nina Kost | 0:54,99 | Marius Kusch | 0:49,23 | ||
Reva Foos | 0:55,28 | Maximilian Oswald | 0:49,23 | ||
Annika Bruhn | 0:55,43 | Christoph Fildebrandt | 0:49,30 | ||
Summe* | 3:39,05 | Summe* | 3:14,95 | ||
WM-Norm: | 3:36,85 | WM-Norm | 3:14,17 | ||
4x200m Freistil | Isabel Gose | 1:58,86 | Poul Zellmann | 1:47,13 | |
Leonie Kullmann | 1:58,89 | Clemens Rapp | 1:47,85 | ||
Reva Foos | 1:58,99 | Philip Heintz | 1:47,93 | ||
Johanna Friedrich | 1:59,08 | Jacob Heidtmann | 1:48,22 | ||
Summe* | 7:54,32 | Summe* | 7:09,63 | ||
WM-Norm: | 7:53,43 | WM-Norm: | 7:09,16 |
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*Inkl. 1,5 Sekunden Wechselbonus / auch Vorlauf-/Staffelzeiten