(19.04.2017) Rund um den Globus kämpfen die Schwimmer derzeit um die Qualifikation zu den Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest. Die deutschen Top-Athleten hingegen müssen sich noch etwas gedulden. Erst in zwei Monaten, vom 15. bis 18. Juni, geht es für sie in Berlin um die WM-Tickets. Die Normzeiten sind hart. Jenny Mensing ist eine der wenigen Athletinnen, die bereits schneller als eine der in der offenen Klasse geforderten WM-Normen war. Und an Budapest hat sie beste Erinnerungen.

Bei den Europameisterschaften 2010 feierte sie dort ihr internationales Debüt und holte direkt zwei Bronzemedaillen. "Ungarn ist ein gutes Pflaster für mich", erklärt sie im Interview in der aktuellen Frühjahresausgabe des swimsportMagazine. "Bei der EM 2012, die ja auch dort war, habe ich dann mit Gold über die 100m Rücken meinen ersten internationalen Titel geholt."

Diesmal wartet jedoch nicht nur Europas Konkurrenz, sondern Gegnerinnen aus aller Welt auf Mensing. Dass sie es mit der internationalen Elite aufnehmen kann, zeigte sie bei ihrem WM-Debüt 2015 in Kasan. Über ihre Paradestrecke 200m Rücken ging es direkt ins Finale. "Da gibt es natürlich Kraft, wenn man dann doch beim Höhepunkt so ein tolles Ergebnis einfährt. Und das gerade in einem Alter, in dem viele andere sagen, sie hören auf", so Mensing, die damals bereits 29 Jahre alt war.

Obwohl sie unter den sonst recht jungen deutschen Athleten eher zu den Routiniers zählt, drängt es sie noch immer, die Grenzen ihres Könnens auszureizen. "Solange ich merke, dass ich mich immer noch an der einen oder anderen Stelle verbessere, gibt es keinen Grund nicht weiterzuschwimmen", erklärt sie.

Derzeit arbeitet sie unter anderem daran, ihre Kraftwerte zu steigern. "Ich denke schon, dass da noch Reserven bei mir persönlich sind", so ihre Einschätzung. In ihrer aktuellen Trainingsheimat in Wien hat die Olympiateilnehmerin extra einen Krafttrainer dafür gefunden, denn die Arbeit an der Antriebsmuskulatur müsse "sehr gezielt erfolgen, sodass man die Kraft auch ins Wasser bringen kann", meint Mensing.

"Zum Beispiel ist der Oberschenkel für den Vortrieb aus den Beinen sehr wichtig, aber mir nützt es nichts, wenn ich dort Muskeln aufbaue wie bei einem Radfahrer und der Oberschenkel dann viel zu schnell übersäuert und nach 100m sozusagen tot ist."

Vor ein paar Wochen ließ Mensing, deren Deutscher Rekord bei 2:08,30 Minuten steht, beim International Swim Meeting in Berlin ihr Können schon einmal aufblitzen und schwamm in 2:09,13 Minuten bis auf wenige Zehntel an die WM-Norm heran. Eine Zeit von 2:08,84 Minuten muss sie über die 200m Rücken bei der Schwimm-DM unterbieten und auf Platz eins oder zwei landen, damit sie ihr Ticket für Budapest sicher hat und Deutschlands Dauerbrennerin noch einmal die für sie so gute ungarische Wettkampfluft schnuppern darf.

Das komplette Interview könnt ihr im neuen swimsportMagazine nachlesen. Das Heft gibt es in den Bahnhofszeitschriftenläden in ganz Deutschland und per versandkostenfreier Online-Bestellung auf www.magazineshoppen.de

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