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13. Januar 2017

Schmetterlinge sehen schön aus, irgendwie auch fröhlich und erhaben. Delphine sind anmutig, intelligent und behänd. Es wird sich also irgendjemand etwas dabei gedacht haben, das Delphin- bzw. Schmetterlingsschwimmen nach zwei so imposanten Tieren zu benennen. Natürlich liegt es primär daran, dass die Beinbewegung dem eines Delphins gleicht und die Armbewegung stark an den Flügelschlag von Schmetterlingen erinnert. Es ist aber dennoch anzunehmen, dass man mit diesen großzügigen Vergleichen auch die Meister dieser Lage huldigen will. Verdienterweise! Schmetterlingsschwimmer sind schließlich nicht umsonst die unangefochtenen Swimstars. Dafür haben wir hier ein paar gute Gründe:

1. Bewunderung von allen Seiten

Kraulen, Rücken- oder Brustschwimmen - das kann jeder. Davon sind zumindest die Laien überzeugt. Dass das definitiv nicht zutrifft, wissen sie nicht, glauben sie uns auch nicht. Aber Schmetterling - das können sie definitiv nicht. Ehrfurcht erfüllt das Hallenbad alleine bei der Aussprache des Wortes. Aber auch die Teamkollegen bekommen den Mund vor Bewunderung nicht mehr geschlossen, wenn es wieder heißt „1000m HS, aber pronto!“ und die Schmetterer, ohne mit der Wimper zu zucken, ihr Schicksal so nehmen, wie es ist. Dass jeder Meter eine Qual ist und jede Wende eine neue, grauenhafte Bahn verheißt, zeigen sie weder Außenstehenden, noch den engsten Teamkameraden. Das imponiert, denn schließlich ist keine andere Schwimmart so anstrengend wie die der Schmetterlinge. Scharenweise kommen die Massen zu Schwimmwettkämpfen, nur um einen Blick auf diese alienartige und faszinierende Schwimmart zu werfen, die nur die Meister beherrschen können. Da darf dem hart trainierenden Schmett-Schwimmer ruhig die Brust schwellen.

2. Der bessere Brustschwimmer

Das Schmetterlingsschwimmen entwickelte sich aus dem Brustschwimmen. In den 30er Jahren entdeckte David Armbruster, ein Trainer der Universität von Iowa, dass das gleichzeitige Zurückführen der Arme über Wasser die Schwimmgeschwindigkeit erhöhen kann, wenn auch unter erhöhtem Kraftaufwand. Jack Sieg kombinierte diese Armtechnik dann ambitioniert mit einer Art „Fischschwanz“-Bewegung und erreichte damit eine Zeit von 1:05.85 auf 100m. Legal wurde der Delfinkick aber erst in den 50er Jahren. Vorher war nur das Schmetterlingsschwimmen mit verkürztem Brustbeinschlag gestattet. Man unterschied deswegen auch lange unter dem Schmetterlings- und Delphinstil. Seit einigen Jahren ist es nun andersrum - der Brustbeinschlag ist nicht mehr zulässig. Doch durch die internationale Bezeichnung „butterfly“ heißt die Schwimmart auch hierzulande Schmetterling und nicht Delphin. Im schwimmenden Volksmund wird beides äquivalent verwendet.

3. Höchster Kalorienverbrauch

Der Lohn der anstrengendsten aller Schwimmarten ist neben einem guten Körpergefühl, breiten Schultern und einer hohen Anzahl an Bewunderern auch der höchste Kalorienverbrauch. Durch die enorme Belastung beim Schmettern schmeißt unser Körper Unmengen an Energie in unseren hauseigenen Ofen, sodass wir uns Bahn für Bahn vorwärts kämpfen können. Im Gegenzug wird es Schmetterlingsschwimmer dadurch ermöglicht, ein Vielfaches von dem zu verdrücken, was andere Schwimmer essen dürfen. So müssen sie zwar auf die richtige S-Linie beim Schwimmen achten, aber nicht auf ihre eigene!

Die vollständige Version dieses Artikels, der noch vier weitere tolle Punkte umfasst, findet ihr im großen "Schmetterling Special" in der aktuellen swimsportMagazine-Ausgabe. Das Heft gibt es an den Bahnhofszeitschriftenläden in ganz Deutschland. Und für alle, die keine Schmetterlingsschwimmer sind: Keine Sorge, in den kommenden Heften nehmen wir auch unter die Lupe, warum ausgerechnet eure Schwimmarten so besonders sind.