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04. November 2016

(04.11.2016) Die Kandidaten für das höchste Amt im deutschen Schwimmsport haben sich in Stellung gebracht. Am morgigen Samstag entscheidet sich beim Verbandstag in Leipzig, wer den DSV in den kommenden vier Jahren als Präsident bzw. Präsidentin anführen wird. Drei Kandidaten stehen zur Auswahl.

Als erste hatte Gabi Dörries, die Vorsitzende der Fachsparte Schwimmen, bereits im Juli ihren Hut in den Ring geworfen. Daraufhin kündigten auch Vico Kohlat, derzeit einer der aktuellen Vize-Präsidenten, sowie zuletzt auch Dietmar Schott, der Vorsitzende des Hamburger Schwimmverbandes, ihre Kandidaturen an.

Die aktuelle Noch-Amtsinhaberin Christa Thiel stellt sich nach 16 Jahren an der Spitze des deutschen Schwimmsports nicht erneut zur Wahl. Unter ihrer Führung mag nicht alles schlecht gewesen sein, doch der sportliche Abstieg des Verbandes in dieser Zeit ist nicht von der Hand zu weisen. Alle drei Kandidaten setzen daher auf einen Neuanfang. 

Dörries will mit einer Anschubfinanzierung von einem Euro je DSV-Mitglied einen Strukturwandel in Gang setzen. Schott hat vor, mit der "tradierten Verbandspolitik" zu brechen und für Kommissionen zukünftig "externe Top-Leute" an Bord zu holen, wie er dem SID erklärte. Kohlat will die Verbandsfinanzen mit Unterstützung der Wirtschaft aufpolieren.

Bereits im Vorfeld des Verbandstages erhitzt sich die Stimmung: Erst vor wenigen Tagen haben einige große Landesverbände Gabi Dörries ihre Unterstützung zugesichert. Deren Stimmen dürften auf dem Papier schon so gut wie ausreichend sein für einen Wahlsieg der Norddeutschen. Doch nun stellten sich einige der gleichen Verbände gegen die von Dörries geplante Anschubfinanzierung.

Die Verantwortlichen des DSV scheinen davon auszugehen, dass es bei den Diskussionen in der Kongresshalle am Leipziger Zoo heiß hergehen wird. Im Gegensatz zu vergangenen Ausgaben findet die Zusammenkunft der Vertreter des deutschen Schwimmsports in diesem Jahr hinter verschlossenen Türen statt. Die Presse erhält keinen Zugang, erst auf einer Pressekonferenz im Anschluss werden die Wahlergebnisse bekanntgegeben.

"Es ist zu erwarten, dass sich viel gefetzt wird. Das sollten wir vielleicht erstmal in den eigenen Reihen halten", erklärt Präsidentschaftskandidat Kohlat dazu. Egal, wer am Ende das Präsidentenamt übernehmen wird - es bleibt zu hoffen, dass nicht schon zu Beginn von dessen Amtzeit die ersten Brücken verbrannt werden.

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