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12. Oktober 2016

(12.10.2016) Zwei Drittel der Weltcup-Serie 2016 liegen hinter uns und das kleine aber feine DSV-Team liefert eine beachtliche Vorstellung ab. Marco Koch holte fünfmal in Folge den Sieg über die 200m Brust, Philip Heintz sammelte bereits 26 Medaillen und auch Youngster Poul Zellmann steht regelmäßig auf dem Podest. Viele von euch haben uns gefragt: Warum klappt das jetzt erst mit den Erfolgen und nicht bereits bei Olympia in Rio. Wir haben ein paar Antworten:

1. Der Schein trügt: Die Form war bereits in Rio da

Philip Heintz ist unter den DSV-Schwimmern der Abräumer auf der Weltcup-Tour. Satte 26 Medaillen holte er bereits. Über die 200m Lagen stellte er sogar einen neuen Deutschen Kurzbahn-Rekord auf. Bei den ganzen Erfolgen mag der eine oder andere denken, dass Heintz erst zu spät, mehrere Wochen nach Olympia in Schwung kommt. Doch der Schein trügt. In Rio steigerte er sich bereits stark und stellte über die 200m Lagen auf der Langbahn neue Deutsche Rekorde auf.
Auch Marco Koch hat bei der Weltcup-Tour nicht plötzlich seine Form gefunden. In Rio verfehlte er auf der Langbahn seine Bestzeit über die 200m Brust um eine gute halbe Sekunde. Bei der Weltcup-Tour ist der Darmstädter derzeit etwa anderthalb bis zwei Sekunden langsamer als sein Deutscher Kurzbahn-Rekord.
Beide übertragen also nun lediglich die Form, die sie in Rio bereits hatten, auf die 25m-Bahn.

2. Dünne Teilnehmerfelder erleichtern Medaillenjagd

Die Weltcup-Tour 2016 ist nicht schlecht besetzt. Die DSV-Schwimmer müssen es u.a. mit Olympiasieger Chad le Clos, Weltmeister Daiya Seto oder auch dem Olympia-Zweiten Josh Prenot aufnehmen. Doch das Teilnehmerfeld lässt sich natürlich nicht mit Olympia vergleichen. Viele Top-Athleten, die in Rio dabei waren (und hier vor den DSV-Athleten landeten) sind auf der Weltcup-Tour nicht am Start. Daher können Koch und Heintz auch ohne im Vergleich zu Olympia eine Leistungssteigerung hinzulegen, bessere Platzierungen einfahren als in Rio.
Durch die oft geringe Starterzahl können es die DSV-Athleten zudem in den Vorläufen vergleichweise ruhig angehen lassen, ohne um ihren Finalplatz fürchten zu müssen.

3. Ohne Olympia-Belastung: Zellmann schwimmt frisch auf

Neben Marco Koch und Philip Heintz schwimmt auch Poul Zellmann bei der Weltcup-Tour regelmäßig zu Medaillen. Der Essener stand bereits siebenmal auf dem Podium. Dass wir in Rio nichts von dem 21-Jährigen gehört haben, liegt schlichtweg daran, dass er sich nicht für Olympia qualifiziert hatte. Doch auch auf der Langbahn hatte er in diesem Jahr schon beachtliche Leistungen abgeliefert und stand auch auf der Olympia-Longlist. Die Weltcup-Serie ist für den Freistilspezialisten damit ein später internationaler Höhepunkt in diesem Jahr. Und Zellmann nutzt seine Chance, um mit Erfolgen auf sich aufmerksam zu machen.