(12.08.2016) Minimalziel erreicht, alles was jetzt kommt ist Zugabe: Philip Heintz und Christian Diener mischen heute Nacht im Zirkus der Schwimmgrößen mit. Dabei könnten sie von der Außenseiterrolle profitieren. Das Rücken-Duo um Lisa Graf und Jenny Mensing tritt im Halbfinale über 200 Meter an.
Heintz im Finale gegen Phelps und Lochte
Für viele Schwimmer ist es ein Traum sich mit den beiden besten Schwimmern des letzten Jahrzehnts zu messen. Philip Heintz bekommt über 200 Meter Lagen nun die Gelegenheit dazu. Der Heidelberger geht als Achter in sein erstes Olympisches Finale und wird dort auf die US-Superstars Michael Phelps und Ryan Lochte treffen. Gold und Silber scheinen außer Reichweite, aber dahinter könnte es einen erbitterten Kampf um Bronze geben. Wenn Heintz seinen Deutschen Rekord nochmals bestätigen kann, ist für ihn der Bronzerang sogar im Bereich des Möglichen. Kosuke Hagino, Olympiasiger über 400 Meter Lagen und Lokalmatador Thiago Pereira werden wohl die größten Widersacher sein.
Ebenfalls mit einer Außenseiterchance geht Christian Diener in sein 200 Meter Rückenfinale. Sein Vorteil: Niemand erwartet in diesem Feld eine Medaille von ihm. Er hat mit seinen zwei neuen Bestzeiten am Vortag bereits vollends überzeugt. Gegen Evgeny Rylov, Mitch Larkin und Jacob Pebley sowie dem Olympiasieger über 100 Meter Rücken, Ryan Murphy, dürften für Diener die Chancen auch eher gering sein. Trotzdem muss auch dieses Rennen erstmal geschwommen werden.
Campbell-Sisters gegen Sjöström und Oleksiak
Nach den Männern suchen in dieser Nacht die Frauen ihre beste Freistilsprinterin. Klare Favoritin ist Cate Campbell, die in Vorlauf und Halbfinale mit Zeiten unter 53 Sekunden überzeugte. Penny Oleksiak, die im Halbfinale in 52,72 Sekunden einen neuen Juniorenweltrekord aufgestellt hatte und Sarah Sjöström werden versuchen, Campbell das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und auch ihre jüngere Schwester Bronte sollte man nicht vernachlässigen. Zudem ist mit Ranomi Kromowidjojo die Titelverteidigerin aus London am Start.
Efimova erneut im Finale
Wie schon im Finale über die kürzere Bruststrecke stellt sich Yuliya Efimova ihrer Konkurrenz und dem Publikum auch im Endlauf über 200 Meter Brust. Etwaige Reaktionen seitens der Athleten und der Zuschauer sind also vorprogrammiert. Leicht favorisiert geht die Australierin Taylor McKeown in dieses Rennen. Dahinter liegen alle weiteren Schwimmerinnen innerhalb von sieben Zehnteln. Gut möglich, dass es ähnlich wie über die 200 Meter Brust der Männer einen Außenseitersieg geben könnte.
Graf mit Chancen auf Finale
Was war das für eine überzeugende Vorstellung von Lisa Graf im Vorlauf. Als 4. Schnellste bestreitet sie heute Nacht ihr Halbfinale und will noch eine Schüppe drauflegen. Ganz unrealistisch ist ein Finaleinzug also nicht. Jenny Mensing wird da schon noch ein ganzes Stück mehr draufpacken müssen. Die Wiesbadenerin konnte sich gerade so als 16. für das Halbfinale qualifizieren. Katinka Hosszu wird auch in dieses Rennen wieder als Favoritin gehen. An der Finalqualifikation von ihr besteht wohl kaum ein Zweifel, ansonsten hielten sich die Favoritinnen noch weitestgehend bedeckt.
Phelps mit kurzer Pause
Bei den Männern stehen mit den Halbfinals über 50 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling zwei kurze Strecken auf dem Programm. Mit Florent Manaudou, Andrii Govorov und den beiden US-Sprintern Nathan Adrian und Anthony Ervin haben sich die Favoriten in Stellung gebracht. Aber auch zwei Brasilianer kämpfen um den Einzug ins Finale.
Wie fit Michael Phelps wirklich ist, wird man heute im letzten Halbfinale über die 100 Meter Schmetterling sehen. Nur 30 Minuten nach dem Lagenfinale steht er wieder auf dem Startblock. Gute Chancen auf die Qualifikation für den Endlauf haben auch Laszlo Cseh, Joseph Schooling und Chad Le Clos.