(20.07.2016) Mit der Silbermedaille beim ersten Anlauf auf’s Treppchen und einem neuen Deutschen Altersklassenrekord über die 1500m Freistil – Celine Rieder beeindruckte die internationale Schwimmelite. Die erst 15-Jährige war die Jüngste im deutschen Damen-Team bei den Junioren-Europameisterschaften in Ungarn 2016 und hat sich durch außerordentliche Leistungen im Team von Bundestrainier Achim Jedamsky hervorgehoben. Im Interview spricht sie über diesen wahnsinnigen Erfolg, den Teamgedanken und ihre Wünsche für die Zukunft.
Wie fühlst dich nach einem so großen Erfolg auf internationaler Bühne?
Es macht mich natürlich sehr stolz, mein Land so erfolgreich zu repräsentieren. Das ganze Turnier war großartig, ich kann das noch gar nicht in Worte fassen.
Welche Eindrücke/Erfahrungen hast du aus den fünf Tagen in Ungarn mitgenommen?
Die Größe der Veranstaltung war schon beeindruckend. Auch die Atmosphäre hat gestimmt und ich konnte mich mit vielen Starts präsentieren. Ich kannte schon einige Schwimmer und Schwimmerinnen aus anderen Ländern und finde es toll, mit vielen unterschiedlichen Jugendlichen den Wettkampf bestritten haben zu dürfen. Es war eine tolle Erfahrung und es bleiben viele schöne Erinnerungen an die JEM.
Du warst mit drei Goldmedaillen bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Ende Juni ebenfalls sehr erfolgreich. Über welchen Erfolg freust du dich persönlich mehr?
Die Silbermedaille bei den Junioren-Europameisterschaften in Ungarn ist für mich der bisher größte Erfolg, dementsprechend freue ich mich darüber am meisten. Die internationale Konkurrenz schwimmt auf einem ganz anderen Niveau und mein Land vor so vielen Menschen in Europa repräsentieren zu dürfen, macht mich wahnsinnig stolz.
Bevorzugst du die Einzelrennen oder das Schwimmen in einer Staffel?
Bisher habe ich nicht viele Erfahrungen im Staffelschwimmen gesammelt. Da man aber im Team antritt, ist es auf jeden Fall noch einmal eine andere Herausforderung, als das Einzelschwimmen. Schließlich hat man ein ganzes Team zu motivieren. Man ist zwar im Wasser auf sich alleine gestellt, hat aber das Team im Rücken und bekommt speziell dadurch nochmal einen Aufschwung.
Das Training spielt in jedem Sport eine wichtige Rolle. Wie hast du dich auf die Wettkämpfe vorbereitet?
Neben dem normalen Training, das ich acht bis neun mal in der Woche habe, sind wir mit den Junioren-Europameisterschafts-Teilnehmern ins Trainingslager nach Heidelberg gefahren. Dort konnte man unter optimalen Trainingsbedingungen die Technik perfektionieren.
Kurz vor den wichtigen Wettkämpfen habe ich mein Pensum runtergefahren, um meinem Körper die Chance zu geben, sich besser zu regenerieren, und um mich zu erholen.
Hattest du ein Erfolgsrezept, um dich immer weiter zu motivieren?
Ich versuche das, was ich mache, möglichst konzentriert und zielstrebig umzusetzen. Mit entscheidend für den Verlauf des Wettkampfes war die Renneinteilung, insbesondere die Schlussphase. Dort konnte ich meine Geschwindigkeit noch leicht steigern und mich so von den Verfolgern absetzen.
Wie schaffst du es, das Gleichgweicht zwischen Schule und Schwimmen zu halten?
Zum Glück lebe ich in einem Internat in Saarbrücken, was für mich alles viel einfacher macht. Ich habe kurze Wege und bin in einer Sportklasse, um den Sport als auch die Schule erfolgreich zu meistern.
Hinter diesem Erfolg stecken auch einige Menschen oder?
Ohne die Unterstützung durch Familie, Freunde und die Trainer hätte ich das nie geschafft.
Aber auch meine Mitgliedschaft im DVAG-Juniorteam hat zu diesem Erfolg einen Teil beigetragen. Ich werde super unterstützt und in einer total angenehmen Atmosphäre gefördert. Durch meine Mitgliedschaft muss ich mir nicht viele Gedanken über Dinge neben dem Sport machen und kann mich voll darauf konzentrieren.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Mir ist es am Wichtigsten gesund zu bleiben und immer Spaß am Sport zu haben. Ich will meine Bestzeiten weiter verbessern und weiterhin auf einem hohen Niveau schwimmen.