(19.07.2016) Die Welt-Anti-Doping-Behörde (WADA) hat den mit Spannung erwarteten Bericht des Experten Richard H. McLaren, der mit seinem Team die Doping-Vorfälle in Russland untersucht hat, veröffentlicht. Das Ergebnis: Es gab ein auch von staatlicher Seite gedecktes Manipulationssystem und auch der Schwimmsport ist betroffen.
Laut des Berichts "verschwanden" im Moskauer Dopinglabor zwischen 2012 und 2015 insgesamt 643 positive Dopingproben. Davon kamen 18 Stück von Schwimmern. Weitere Details zu den auffälligen Testresultaten liefert die Untersuchung nicht.
Das Internationale Olympische Komitee erklärte heute in einer Pressemitteilung, dass man die WADA gebeten habe, McLaren die Erlaubnis zu erteilen, auch die Namen der Athleten, deren positive Proben vertuscht wurden, mitzuteilen. Ansonsten hielt sich das IOC mit konkreten Maßnahmen zurück.
Über einen vollständigen Ausschluss der russischen Athleten will man erst entscheiden, wenn am Donnerstag das Urteil des Internationalen Sportgerichtshof CAS im Fall der bereits komplett für Rio gesperrten Leichtathletik-Nationalmannschaft Russlands vorliegt. Eine Gruppe von mehr als 60 russischen Athleten hatte vor dem CAS Einspruch gegen diese Sperre ohne Einzelfallprüfung eingelegt.
Außerdem setzte das IOC eine eigene, fünfköpfige Untersuchungskommission ein und verhängte erste Sanktionen: Unter anderem erhalten Vertreter des russischen Sportministeriums keine Akkreditierungen für die Olympischen Spiele in Rio.