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14. August 2012

(14.08.2012) Im zweiten Teil unseres Rückblicks auf die Olympischen Spiele widmen wir uns dem erfolgreichsten Schwimmer aller Zeiten. Michael Phelps beendete mit erneut glanzvollen Auftritten in London seine sagenhafte Rekord-Karriere. Dabei hatte es zunächst danach ausgesehen, als würden seine letzten Olympischen Spiele alles andere als nach Plan laufen.


Vor den Spielen in London wollten viele nicht daran glauben, dass Michael Phelps sich auch bei seiner dritten Olympiateilnahme in einen Goldrausch schwimmen könnte. Nach der Rekordleistung bei den Spielen in Peking hatte er bei seinen internationalen Auftritten zwar stets Siege davon getragen, doch viel Glanz und Dominanz strahlte er dabei nicht aus. Und tatsächlich schien es zu Beginn der Wettbewerbe in London so, als wolle Phelps seinen Kritikern recht geben. Direkt in seinem ersten Finale, dem Endlauf über die 400m Lagen, musste sich der 27-Jährige seinem Landsmann Lochte und der internationalen Konkurrenz geschlagen geben. Platz vier stand am Ende auf der Anzeigetafel.

Youngster Le Clos düpiert den Superstar

Tags darauf griff er mit der 4x100m Freistilstaffel nach dem Sieg, doch Gold schnappte sich das Team aus Frankreich. Der wohl bitterste Moment des verpatzten Auftakts zu den Olympischen Spielen stand Phelps allerdings noch bevor. Im Endlauf über seine Paradstrecke 200m Schmetterling, über die er noch nie in seiner Karriere ein wichtiges Finale verloren hatte, schlug Phelps nur als Zweiter an. Auf den letzten Metern hatte sich noch von dem 20-jährigen Südafrikaner Chad le Clos abfangen lassen. Nur um hauchdünne fünf Hundertstelsekunden verpasste es Phelps, als erster Mann der Olympiagechichte eine Strecke dreimal hintereinander für sich zu entscheiden. Diesen Rekord wollte er sich in London unbedingt sichern - und er sollte erneut die Gelegenheit dazu erhalten.

Michael Phelps schlägt zurück

Nach dem Fehlstart mit nur zwei Medaillen in drei Wettbewerben und ohne Sieg standen die 4x200m Freistil auf dem Plan. Phelps schwamm das US-Team zum Sieg und läutete damit für sich persönlich die Wende bei den Olympischen Spielen ein. Zwei Tage später traf Phelps im Finale über die 200m Lagen erneut auf Dauerkonkurrent Ryan Lochte, der ihm im Jahr zuvor bei der WM in Shanghai den Weltmeistertitel abnahm und ihm nun auch bei den Olympischen Spielen den Rang ablaufen wollte. Doch im Gegensatz zum Finale über die doppelte Distanz gab Phelps von Beginn an den Ton an, ließ Lochte bis zum Schluss hinter sich und machte so ein für alle Male klar, wer Herr im Ring bei den Olympischen Spielen ist. Damit konnte er nun endlich auch als erster Mann einen Olympiatitel dreimal in Folge feiern. Gleiches gelang im wenige Tage später mit dem Triumph über die 100m Schmetterling, über die er die Konkurrenz wie in alten Zeiten deklassierte.

Phelps verabschiedet sich als erneut erfolgreichster Olympia-Athlet

Der Sieg über die 4x100m Lagen am letzten Tag der Beckenwettbewerbe bildeten für Phelps nicht nur den Abschluss der Spiele in London. Es war das letzte Rennen seiner Karriere und erneut war kein Athlet bei Olympia besser als er. Mit insgesamt sechs Medaillen, davon vier goldenen und zwei silbernen, war Phepls wie bereits in Athen 2004 und Peking 2008 der erfolgreichste Sportler bei den jeweiligen Olympischen Spielen. Olympia war seine Bühne. Mit 27 Jahren und insgesamt 22 Olympiamedaillen, von denen 18 golden glänzen, unglaublichen 27 Weltmeistertiteln und etlichen Weltrekorden verabschiedet sich Michael Phelps vom internationalen Schwimmsport. Langweilig dürfte ihm auch in Zukunft nicht werden. Neben seinen Engangements als Werbestar wird er demnächst als Star einer Sport-Reality-Sendung den Golfschläger schwingen und auch für die Hauptrolle in einem Remake des Klassikers Tarzan, in dem sich einst Schwimmerkollege Johnny Weissmüller von Liane zu Liane hangelte, ist Phelps wohl im Gespräch.