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Bild: Tino Henschel
08. Mai 2016

Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2016 wird präsentiert von Speedo.

(08.05.2016) Zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften 2016 konnte Paul Biedermann zeigen, dass auch im letzten Jahr seiner Karriere mit ihm zu rechnen sein wird. Über seine Paradestrecke 200m Freistil verteidigte er souverän den Titel.

Mit seiner Zeit von 1:45,45 Minuten schwamm Biedermann in der Weltrangliste auf den zweiten Platz hinter WM-Sieger James Guy (1:45,19). "Richtung Rio ist aber sicherlich noch Potential nach oben", meinte Biedermann nach dem Rennen. Auch Florian Vogel (1:46,44) und Christoph Fildebrandt (1:47,06) unterboten die Olympianorm. Vierter wurde Clemens Rapp in 1:47,63 Minuten. Damit knackte das Quartett in der Addition auch locker die Richtzeit, die der DSV für die Nominierung einer 4x100m Freistilstaffel in Rio vorgegeben hatte.

Auch Marco Koch liegt auf Kurs: Der Darmstädter behauptet heute seine Position als derzeit schnellster Brustschwimmer der Welt. In 2:07,88 Minuten verpasste er zwar knapp seine Weltjahresbestleistung (2:07,69). Er ist aber weiterhin weltweit der einzige Athlet, der in diesem Jahr unter 2:08 schwimmen konnte. Außer Koch qualifizierte sich über die 200m Brust kein weiterer Schwimmer für Rio.

Fabian Schwingenschlögl holte in 2:11,52 Minuten Silber. Auf dem dritten Platz landete Max Pilger (2:12,01). Christian vom Lehn, der im Vorlauf die geforderte Norm geschwommen war, verpasste in 2:12,07 Minuten knapp das Podium. Die Norm für Rio lang bei 2:10,43 Minuten.+

Für ein Ausrufezeichen sorgte Alexandra Wenk, die über die 100m Schmettterling in 57,70 Sekunden erneut einen Deutschen Rekord aufstellte. Die weiteren Medaillen gingen an Aliena Schmidtke und Franziska Hentke.

In der Form ihres Lebens schwimmt derzeit auch Dorothea Brandt. Nachdem sie über die 50m Schmetterling schon den Deutschen Rekord pulverisierte, sprintete sie heute über die 50m Freistil locker unter die Olympianorm. In 24,66 Sekunden schob sie sich auf Platz zwölf der Weltrangliste. Nina Kost (25,36) und Anna Dietterle (25,44) holten die weiteren Medaillen.

Bei den Herren schwamm sich Damian Wierling sicher in den Kreis der Olympiakandidaten. In 21,84 Sekunden kam der 20-Jährige über die 50m Freistil bis auf drei Hundertstel an seinen im Vorlauf aufgestellten Deutschen Rekord an. Björn Hornikel hatte hingegen Pech: In 22,31 Sekunden fehlten ihm vier Hundertstel für die Olympianorm. Titelverteidiger Max Oswald landete in 22,53 Sekunden auf Platz vier.

Jan-Philip Glania stellte über die 100m Rücken erneut seine Qualität unter Beweis. In 53,61 Sekunden knackt er locker die Norm für Rio. Auf Platz zwei landete Christian Diener in 54,71 Sekunden. Marco di Carli schlug in 55,17 Sekunden als Dritter an.

Bei den Damen ging der Sieg an Nadine Laemmler in 1:00,69 Minuten. Johanna Roas belegt dahinter in 1:00,98 Minuten Platz zwei. Für Jenny Mensing (1:01,11) reicht es nur zu Bronze. Zwar konnte keine Athletin die Olympianorm (1:00,25) knacken. Es wird aber eine Athletin als Startschwimmerin der 4x100m Lagenstaffel in Rio benötigt.

Ein weiterer Routinier wahrte auf diesem Umweg heute seine Chance auf Rio: Steffen Deibler verpasste zwar über die 100m Schmetterling die Olympianorm (51,94). Da aber in 52,16 Sekunden als Schnellster des Finals anschlug, darf der Hamburger wohl weiter auf Rio hoffen. Doch das war knapp: Nur eine Hundertstel hinter ihm berührte der Münchner Marius Kusch die Wand. Philip Heintz, der im Vorlauf noch eine Zehntel schneller als die Finalnorm war, belegte in 52,40 Sekunden nur den dritten Rang.

Auch die 4x200m Freistilstaffel der Damen löste das Ticket für Rio. Annika Bruhn (1:58,56) und Sarah Köhler (1:58,58) blieben zwar über der Olympianorm. Auf Platz drei und vier sorgten Leonie Kullmann (1:59,17) und Paulina Schmiedel (1:59,24) aber dafür, dass das Quartett in der Addition ihrer Zeiten die vom DSV vorgegebene Richtzeit für die 4x200m Freistilstaffel erfüllen konnte und damit in Rio ein deutsches Team gemeldet wird.

Die 200m Brust der Damen werden hingegen bei Olympia wohl ohne deutsche Besetzung über die Bühne gehen. Vanessa Grimberg, die im Vorlauf noch die Schnellste war, verzichtete gesundheitsbedingt auf ihren Finaleinsatz. Jessica Steiger nutze die Chance und trat in 2:27,97 Minuten die Nachfolge von Grimberg an. Silber holte Michelle Lambert (2:29,19) vor Delaine Goll (2:30,85).

Damit konnten sich in den vergangenen Tagen 16 Athleten "sauber" auf die Longlist zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 schwimmen. Sie müssen mit Ausnahme von Paul Biedermann und Marco Koch nun bei den German Open (5.-8.7.) oder der Mare Nostrum Tour Anfang Juni noch einmal Vor- und Endlaufnormen knacken, um sicher in Rio dabei zu sein.