Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2016 wird präsentiert von Speedo.
(07.05.2016) Licht und Schatten waren am Samstag bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin nah beieinander. Da war das Finale über die 200m Rücken der Damen, in dem Lisa Graf mit einem starken Auftritt souverän die Olympianorm knackte, während zum einen Top-Favoritin Jenny Mensing an der Qualifikationszeit für Rio scheiterte und sogar nur Dritte wurde und zum anderen die zweitplatzierte Nadine Laemmler nur um eine Zehntel an der Norm für Rio vorbeischrammte.
Kurz darauf sorgten Jan-Philip Glania und Christian Diener, die sich mit starken Zeiten über die 200m Rücken ihre Chance auf Olympia sicherten, wiederum für eines der großen Highlights am heutigen Wettkampftag. Glania schob sich in der Weltrangliste sogar vor US-Star Ryan Lochte. Ein Wechselbad der Gefühle für die Zuschauer.
Oder nehmen wir die 100m Freistil der Herren: Hier schnappte sich Damian Wierling zwar vor DSV-Topstar Paul Biedermann den Sieg und knackte die Olympia-Finalnorm. Da er aber die Vorlaufnorm nicht erfüllte, kann sich Wierling nicht mehr "sauber" für Rio qualifizieren. Immerhin schafften es die schnellsten Vier über die 100m Freistil gemeinsam unter der Richtzeit für die 4x100m Freistilstaffel zu bleiben, während die Mädels im Finale kurz zuvor an dieser Hürde scheiterten. Es ist damit sehr unwahrscheinlich, dass wir eine deutsche Damenstaffel über die 4x100m Freistil in Rio sehen werden.
Der größte Jubel des Tages kam von Alexandra Wenk, die gleich zweimal den Deutschen Rekord über die 200m Lagen knackte und locker auf den Zug nach Rio aufsprang. Bei den Männern lieferte Philip Heintz ebenfalls eine Zeit ab, die deutlich unter der Olympianorm lag - er war hingegen nicht ganz zufrieden. Sein Ziel ist seit langem der Deutsche Rekord von Markus Deibler. Bei 1:57,82 Minuten liegt dieser. Heute fehlten Heintz dazu 4,9 Zehntel.
Auch über die 200m Schmetterling folgte auf großen Jubel eine bittere Enttäuschung. Zunächst schnappte sich Franziska Hentke locker den Sieg im Finale der Damen und kam dabei in 2:05,77 Minuten sogar in den Bereich ihres Deutschen Rekordes. Nur wenige Momente später musste Youngster Alexander Kunert über dieselbe Strecke seine Olympiaträume begraben. In 1:57,11 Minuten verpasste er sowohl den anvisierten Deutschen Rekord (1:56,24) als auch die Olympianorm (1:56,33). "Das war einfach nur mega bitter", meinte der 20-Jährige nach dem Rennen.
Auch die 100m Brust waren mit gemischten Gefühlen zu betrachten. Einerseits verfehlte Vanessa Grimberg hier klar die Olympianorm. In 1:07,91 Minuten blieb sie aber andererseits unter der 1:08er-Marke. Bei den Herren lief es bei Fabian Schwingenschlögl nicht wirklich nach Plan. Mit seiner Vorlaufzeit hätte er den Titel geholt, im Finale reichte es nur zu Platz drei. Auch von der Minutenmarke, die zur Qualifikation für Rio gereicht hätte, war der US-College-Champion deutlich entfernt.
Für Marco Koch, der am Ende die 100m Brust gewann, war dies ohnehin lediglich ein Einsatz "zum warm werden". Sein Fokus liegt auf den 200m Brust über die er morgen als amtierender Weltmeister ins Becken springen wird. Zum Abschluss der Schwimm-DM stehen am Sonntag nochmal zehn Finals auf dem Plan.