Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2016 wird präsentiert von Speedo.
(07.05.2016) Am heutigen dritten Tag der Deutschen Meisterschaften in Berlin geht es für die Athleten nicht nur darum, sich ihre Chancen auf Einzelstarts in Rio zu wahren. Vor allem über die 100m Freistil dreht es sich auch darum, Empfehlungen für die Staffeln bei Olympia abzugeben. Dabei steht noch gar nicht fest, welche welche Staffeln der DSV in Rio melden wird.
"Ich habe keine Skrupel davor, auf einen Staffel-Quotenplatz bei den Olympischen Spielen zu verzichten", erklärte Chef-Bundestrainer Henning Lambertz am Rande der Deutschen Meisterschaften in Berlin.
Bisher sind die DSV-Staffeln über fünf von sechs Strecken qualifiziert, da sie bei den Weltmeisterschaften in Kasan unter den Top 12 gelandet waren. Lediglich die 4x100m Freistilstaffel der Damen konnte sich noch keinen Quotenplatz für Rio erschwimmen.
Um noch eine Chance auf Olympia zu haben, müssten die DSV-Athletinnen bis zum 31. Mai eine Zeit schwimmen, mit der sie in der Rangliste der bisher noch nicht qualifizierte Teams mindestens auf Platz vier kommen. Eine Gelegenheit dazu bietet sich bei den Europameisterschaften in London in anderthalb Wochen.
"Wenn die Schwimmerinnen sich hier in Berlin empfehlen, dann schicken wir in London eine Staffel an den Start", meint Lambertz. Dazu müssen die schnellsten vier Damen im 100m-Finale am Samstag aber in der Addition mindestens 3:39,85 Minuten schnell sein.
Die Aufgabe lautet für die Damen also im Schnitt 54er Zeiten schwimmen. Dies dürfte gar nicht so leicht werden. In den Vorläufen war es keiner Athletin gelungen die für den Einzelstart in Rio gefordere Zeit von 55,05 Sekunden zu knacken.
Doch auch über die Strecken, über die eigentlich bereits DSV-Staffeln für Olympia qualifiziert sind, ist noch nicht sicher, dass wir in Rio tatsächlich deutsche Teams sehen werden. Der Deutsche Schwimm-Verband hat Qualifikationszeiten vorgegeben, die dem achten Platz der Schwimm-WM 2015 entsprechen, und die die besten vier Schwimmer in Berlin in der Addition ihrer Einzelzeiten erreichen müssen.
Gelingt dies nicht, erwägt der DSV keine Teams in Rio zu melden. Wichtig sei für Henning Lambertz, dass die Staffeln "konkurrenzfähig sind". Bei den Herren müssen die schnellsten Vier über die 100m Freistil heute in Berlin so zum Beispiel gemeinsam eine Zeit von 3:16,97 Minuten unterbieten und damit im Schnitt schneller als 49,24 Sekunden sein.
In den Vorläufen hatten dies die Schwimmer bereits geschafft und auch über die 4x200m Freistil der Herren sollte die Olympia-Staffelnorm kein Problem für Paul Biedermann und Co. sein. Etwas schwieriger könnte es zum Beispiel für die lange Freistilstaffel der Damen (7:56,58) werden. Hier müssen die vier schnellsten Mädels im Finale am Sonntag im Schnitt Zeiten von 1:59,1 schwimmen. Das ist für Annika Bruhn und Co. machbar, aber nicht selbstverständlich.