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Bild: Alibek Käsler
02. Mai 2016

Die swimsportnews-Berichterstattung zu den Deutschen Meisterschaften 2016 wird präsentiert von Speedo.

(02.05.2016) Mit den Deutschen Meisterschaften in Berlin steht den DSV-Schwimmern die erste Härteprobe des Olympiajahres bevor. Ab Donnerstag geht es nicht nur um Titel und Medaillen, sondern auch darum, die Olympia-Normen zu knacken. Nur wer das schafft, hat weiterhin die Chance auf sein Ticket nach Rio.

Es wird ernst: Von Donnerstag bis Sonntag fallen die ersten Entscheidungen im Kampf um die Olympia-Startplätze im deutschen Team. Die Qualifikation für Rio umfasst zwei Phasen: Bei der Schwimm-DM müssen die DSV-Schwimmer sowohl in den Vor- als auch Endläufen vom DSV vorgegebene Normzeiten knacken. Diejenigen, die das schaffen, landen auf der "Longlist" von Chef-Bundestrainer Henning Lambertz.

Sie müssen sich nun noch ein zweites Mal beweisen. Bei der Mare Nostrum Tour Anfang Juni oder den ebenfalls in Berlin stattfindenden German Open (5.-8. Juli)  müssen die Olympia-Kandidaten erneut in den Vorläufen und Finals Normzeiten unterbieten, die diesmal 1,5 Prozent langsamer sind, als die bei der Schwimm-DM geforderten Qualifikationszeiten.

Wir werfen einen Blick darauf, welche Schwimmerinnen ihr im Kampf um die Olympia-Tickets auf dem Zettel haben solltet:

Freistil (Final-Normen: 50m - 24,94 / 100m - 54,41 / 200m - 1:58,27 / 400m - 4:09,08 / 800m - 8:33,33)

Über die 50m Freistil hat Dorothea Brandt bereits bewiesen, dass sie die Olympianorm locker drauf hat. Dies muss sie nun aber auch in Berlin zeigen. Ansonsten dürfte es für die DSV-Schwimmerinnen auf den kurzen Freistilstrecken nicht einfach werden, sich in den Kreis der Olympia-Kandidaten zu schwimmen. Die Youngsters Helen Scholtissek und Nina Kost könnten für Überraschungen sorgen.

Auch Annika Bruhn hat auf der 100m-Strecke ihre Chance, der Fokus der Saarländerin dürfte aber auf den 200m liegen. Hier geht sie als Favoritin ins Rennen. Die Magdeburgerin Johanna Friedrich und WM-Teilnehmerin Marlene Hüther sollte man ebenfalls auf dem Zettel haben. Über die 400 und 800m Freistil möchte unter anderem Sarah Köhler die Olympianorm knacken. Auf der langen Distanz ist ihr das in diesem Jahr bereits gelungen. Auch Leonie Beck ist die Olympianorm zuzutrauen.

Rücken (Final-Normen: 100m - 1:00,25 / 200m - 2:10,39)

Auch über die Rückenstrecken gehen bei den Deutschen Meisterschaften mehrere aussichtsreiche Olympia-Kandidatinnen an den Start und vor allem über die 200m-Strecke dürfte die Frage nicht sein, wer die Olympianorm knackt, sondern sich auch Platz eins oder zwei schnappt. Mit WM-Finalistin Jenny Mensing, der Berlinerin Lisa Graf oder auch Junioren-Europameisterin Sonnele Öztürk starten drei Athletinnen, deren Bestzeit schneller als die Olympianorm ist. Hinzu kommen Überraschungskandidatinnen wie die junge Hamburgerin Maxine Wolters oder auch Nadine Laemmler aus Heidelberg.

Auf den 100m Rücken geht Johanna Roas, die 2015er Meisterin der 50m-Strecke, als Schwimmerin mit der schnellsten Saison-Vorleistung an den Start. Die in den USA trainierende Münchnerin kam bereits bis auf eine halbe Sekunde an die Olympianorm heran. Es dürften spannende Finals in Berlin werden!

Brust (Final-Normen: 100m - 1:07,32 / 200m - 2:24,88)

Über die Bruststrecken wird es für die DSV-Damen nicht einfach, sich die Tickets für Rio zu schnappen. Die einzige Athletin, deren Bestzeit schneller als eine der Normen ist, ist die Essenerin Caroline Ruhnau. Ihre Leistung von 1:07,28 Minuten ist aber bereits vier Jahre alt. Über die 200m-Strecke ist die Norm sogar eine deutliche halbe Sekunde schneller als der aktuelle Deutsche Rekord. Mit Vanessa Grimberg steht hier eine Athletin bereit, der dies aber durchaus zuzutrauen ist. Auch über die 100m könnte sie die Norm knacken. Als Überraschungskandidatinnen haben wir uns Jessica Steiger, Margarethe Hummel und US-Studentin Laura Simon notiert.

Schmetterling (Final-Normen: 100m - 58,35 / 200m - 2:09,19)

Mit Alexandra Wenk und Franziska Hentke hat der DSV über die Schmetterlingstrecken gleich zwei Damen in seinen Reihen, die in Rio nicht nur dabei sein könnten, sondern deren Ziel (mindestens) die Finalteilnahme sein dürfte. Wenk hat über die 100m Schmetterling die Norm bereits mehrfach unterboten. Hentke reist mit der Weltjahresbestzeit der vergangenen Saison als klare Favoritin auf der 200m-Distanz nach Berlin. Über die lange Schmetterlingstrecke sollte man ein Auge auf Junioren-Europameisterin Julia Mrozinski haben und über die 100m könnte eine Comebackerin überraschen.

Die Magdeburgerin Aliena Schmidtke war in den vergangenen fünf Jahren in den USA "abgetaucht" und hatte sich hier auf Studium und Training konzentriert. Nun wird sie erstmals wieder bei Deutschen Meisterschaften dabei sein und will direkt voll angreifen: Im Januar schwamm sie über die 100m erstmals eine 58er Zeit - das lässt hoffen für Berlin!

Lagen (Final-Normen: 200m - 2:12,91 / 400m - 4:38,96)

Nicht nur über die 100m Schmetterling sondern auch über die 200m Lagen ist Alexandra Wenk eine aussichtsreiche Kandidatin für das Olympia-Team. Bei den Bayrischen Meisterschaften haute sie zuletzt in 2:12,04 Minuten eine Bestzeit raus, die deutlich unter der Norm für Rio ist. Da wird sich Titelverteidigerin Theresa Michalak vorsehen müssen. Die gebürtige Hallenserin geht in Berlin vergleichweise entspannt an den Start und kündigte bereits an, dass es für sie nicht einfach wird, an ihre Bestzeiten heranzukommen. Trotzdem sollte man sie noch nicht abschreiben.

Schwer dürfte es für die Schwimmerinnen über die 400m Lagen werden. Unter den derzeit aktiven DSV-Schwimmerinnen konnte noch keine die Marke von 4:40 Minuten knacken und damit in den Bereich der Finalnorm schwimmen. Als aussichtsreichste Kandidatin auf das Olympia-Ticket dürfte die Leipzigerin Juliane Reinhold ins Rennen gehen. Franziska Hentke, die in der Vergangenheit auch über die 400m Lagen mehrfach ihr Können unter Beweis stellte, hat bereits angekündigt, sich vor allem auf die 200m Schmetterling konzentrieren zu wollen.

Die wichtigsten Links zur Schwimm-DM 2016