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04. August 2012

 

(04.08.2012) Auch am letzten Tag der Schwimmwettbewerbe bei den Olympischen Spielen  blieben die DSV-Schwimmer ohne Medaille. Britta Steffen kam über die 50m Freistil auf Platz vier. Die Lagenherren wurden Sechste. Damit konnte kein einziger der deutschen Athleten in London auf das Podest schwimmen. Superstar Michael Phelps hingegen darf erneut feiern. Er verabschiedet sich mit seinem 18. Olympiagold von der Bühne des Schwimmsports.


Die deutschen Schwimmer haben bei den Olympischen Spielen in London keine einzige Medaille aus dem Becken fischen können. Auch am letzten Tag blieben die Chancen ungenutzt. Zum Auftakt des achten Finalabschnitts verpasste Britta Steffen über die 50m Freistil eine Medaille nur um sieben Hundertstel. In 24,46 Sekunden kam die Titelverteidigerin auf den vierten Platz. "Es ist schade, ich hätte mir wirklich sehr gewünscht, dass ich eine Medaille holen kann für unsere Mannschaft" so Steffen nach dem Rennen.

Der Sieg ging in 24,05 Sekunden an die Niederländerin Ranomi Kromowidjojo, die bereits die doppelte Distanz für sich entschieden hatte und damit Steffens Nachfolge als beste Freistilsprinterin der Welt antritt. Silber holte sich die Weißrussin Aliaksandra Herasimenia, die deutliche 2,3 Zehntel hinter Kromowidjojo anschlug. Auch Bronze ging an die Oranje-Sprinterinnen: Marleen Veldhuis kam in 24,39 Sekunden auf Platz drei.

1 Ranomi Kromowidjojo Niederlande 00:24,05
2 Aliaksandra Herasimenia Weißrussland 00:24,28
3 Marleen Veldhuis Niederlande 00:24,39
4 Britta Steffen Deutschland 00:24,46
5 Francesca Halsall Großbritannien 00:24,47
6 Therese Alshammar Schweden 00:24,61
7 Jessica Hardy USA 00:24,62
8 Arianna Vanderpool-Wallace Bahamas 00:24,69

Auch Lagenherren bleiben ohne Edelmetall

Auch die letzte minimale Medaillenchance des DSV-Teams konnte nicht genutzt werden. Die deutschen Herren kamen über die 4x100m Lagen in 3:33,06 Minuten auf den sechsten Platz. Helge Meeuw hatte das Team in 53,78 Sekunden an sechster Position auf die Reise gebracht. Christian vom Lehn (1:00,30) verlor zwischenzeitlich einen Platz. Steffen Deibler (50,81!) flog auf der Schmetterlingsdistanz an das Feld heran und brachte die deutsche Staffel wieder auf Platz sechs. Sein jüngerer Bruder Markus (48,07) konnte das Team nicht weiter nach vorn kämpfen und schlug mit knapp anderthalb Sekunden Rückstand auf die Medaillenplätze als Sechster an. Damit blieben die deutschen Schwimmer erstmals seit 80 Jahren ohne Olympiamedaille.

Einen goldenen Abschied gab es in diesem Finale hingegen für den besten Schwimmer aller Zeiten. Im letzten Rennen seiner Karriere holte sich Michael Phelps mit der US-Staffel souverän den Titel und damit das 18. Olympiagold. In 3:29,35 Minuten ließ man das Team aus Japan (3:31,26 Minuten) deutlich hinter sich. Australien blieb in 3:31,58 Minuten nur die Bronzemedaille. An einem Sieg der US-Boys hatte kaum jemand gezweifelt. Mit Phelps (100m Schmetterling), Matt Grevers (100m Rücken) und Nathan Adrian (100m Freistil) hatten sie drei der über die Einzelstrecken frisch gekrönten Olympiasieger an Bord.

1 USA   03:29,35
2 Japan   03:31,26
3 Australien   03:31,58
4 Großbritannien   03:32,32
5 Ungarn   03:33,02
6 Deutschland   03:33,06
7 Niederlande   03:33,46
8 Kanada   03:34,19

Sun Yang schwimmt nach ungewollter Abkühlung zum Weltrekord

Auch am letzten Tag der Schwimmwettbewerbe im Londoner Aquatics Centre gab es neue Weltrekord - und dies mit Ansage. Wie er bereits vor dem Rennen angekündigt hatte, unterbot Chinas Superstar Sun Yang die von ihm selbst gehaltene Bestmarke über die 1500m Freistil um satte 3,12 Sekunden. In 14:31,02 Minuten ließ er den Kanadier Ryan Cochrane um deutliche 8,62 Sekunden hinter sich. Titelverteidiger Oussama Mellouli (14:40,31) aus Tunesien holte sich die Bronzemedaille.
Dabei hatte es für den Titelfavoriten vor dem Rennen einen kleinen Schock gegeben: Noch vor dem Ertönen eines Startsignals und während alle Konkurrenten auf dem Block verharrten, sprang Sun Yang. Fehlstart - kein Fehlstart? Das Schiedsgericht machte Lärm von den Zuschauerrängen für den vermeindlichen Frühstart verantwortlich. Nach etwas Verwirrung durfte er erneut auf den Block und sich nach dem Sieg über die 400m Freistil das zweite Gold in London holen.

1 Sun Yang China 14:31,02
2 Ryan Cochrane Kanada 14:39,63
3 Oussama Mellouli Tunesien 14:40,31
4 Tae Hwan Park Südkorea 14:50,61
5 Gregorio Paltrinieri Italien 14:51,92
6 Connor Jaeger USA 14:52,99
7 Mateusz Sawrymowicz Polen 14:54,32
8 Daniel Fogg Großbritannien 15:00,76

Franklin und Co. ebenfalls mit Weltrekord zu Gold

Angeführt von Super-Teenagerin Missy Franklin sorgten die US-Frauen über die 4x100m Lagen für den zweiten Weltrekord am heutigen Tag. In 3:52,05 Minuten unterboten sie die alte Bestmarke, die ein chinesisches Quartett bei der WM 2009 aufgestellt hatte, um 14 Hundertstelsekunden. Unerwartet kam dies nicht. Drei der vier US-Girls hatten bereits zuvor in Einzelrennen für Weltrekorde gesorgt.
Silber holten sich die Frauen aus Australien in 3:54,02 Minuten vor Japan (3:55,73).

1 USA   03:52,05
2 Australien   03:54,02
3 Japan   03:55,73
4 Russland   03:56,03
5 China   03:56,41
6 Niederlande   03:57,28
7 Dänemark   03:57,76
8 Großbritannien   03:59,46

US-Team dominiert die Schwimmwettbewerbe im Becken

Nach der letzten Entscheidung im Becken liegen die USA mit stattlichen 16 Goldmedaillen unangefochten an der Spitze des Medaillenspiegels. Damit konnten die Schwimmer um Michael Phelps und Missy Franklin jedes zweite Finale für sich entscheiden. Das stärkste Team aus Europa stellte einmal mehr Frankreich. Dank Sprint-Queen Kromowidjojo finden sich auch die Niederländer auf einem starken vierten Platz wieder. Noch stehen die zwei Entscheidungen im Freiwasser auf dem Plan, danach wird der endgültige Medaillenspiegel der Schwimmwettbewerbe feststehen.

    Gold Silber Bronze Gesamt
1  USA 16 8 6 30
2 China 5 2 3 10
3 Frankreich 4 2 1 7
4 Niederlande 2 1 1 4
5 Südafrika 2 1   3
6 Australien 1 6 3 10
7 Ungarn 1   1 2
8 Litauen 1     1
9  Japan   3  8 11
10 Südkorea   2   2
11  Russland   2  2 4
12 Weißrussland   2   2
  Spanien   2   2
14  Großbritannien   1  2 3
15  Brasilien   1  1 2
   Kanada   1  1 2
17 Tunesien     1 1