(01.08.2012) Nur einer der fünf DSV-Athleten konnte heute den Sprung in die Endläufe der Olympische Spiele in London packen. Besonders enttäuschend war das Ausscheiden von Titelverteidigerin Britta Steffen über die 100m Freistil. Markus Deibler bekam nachträglich einen Platz im Finale über die 200m Lagen, da Konkorrent Chad le Clos abmeldete. Die internationale Konkurrenz hingegen bringt weiterhin das Becken des Aquatic Centres zum Kochen: Daniel Gyurta aus Ungarn und US-Star Rebecca Soni konnten für neue Weltrekorde sorgen. Im Medaillenspiegel ziehen die USA davon.
Im Gegensatz zu den Olympischen Spielen in Peking vor vier Jahren wird Britta Steffen diesmal die Bilanz der DSV-Schwimmer nicht aufpolieren können. Bereits im Halbfinale über die 100m Freistil der Damen war für die Titelverteidigerin und Weltrekordhalterin Schluss. In 54,18 Sekunden kam sie nur auf den zwölften Rang und verpasste den Einzug in den Endlauf um mehr als drei Zehntel. „Vielleicht ist meine Zeit auf den 100 m Freistil einfach vorbei, aber die 50 m habe ich ja noch“, so Steffen, die mit ihrer Saisonbestleistung von 53,65 Sekunden problemlos den Sprung unter die besten Acht geschafft hätte. Staffel-Europameisterin Daniela Schreiber kam in 54,39 Sekunden auf den 15. Rang und schied somit ebenfalls aus. Für die schnellste Zeit sorgte Top-Favoritin Ranomi Kromowidjojo aus den Niederlanden in 53,05 Sekunden.
Konkurrenz verhilft Deibler zum Finaleinzug
Auch im Halbfinale über die 200m Rücken verfehlten beide DSV-Starter den Endlauf. Der Deutsche Meister und Rekordhalter Jan-Philip Glania kam in 1:57,43 Minuten auf den zehnten Platz. Mit seiner im Vorlauf gezeigten Zeit hätte der Frankfurter das Finale erreicht. DSV-Kollege Yannick Lebherz wurde 15. in 1:58,80 Minuten. Im Finale wird es einen Kampf der US-Amerikaner um Gold geben. Tyler Clary schwamm in 1:54,71 Minuten mit Abstand die Top-Zeit der Zwischenrunde und trifft morgen auf Titelverteidiger Ryan Lochte.
Glück hatte hingegen Markus Deibler über die 200m Lagen. In 1:58,88 Minuten kam er im Halbfinale zunächst auf den neunten Rang und schrammte damit nur um eine Platzierung am Endlauf vorbei. Da der vor ihm liegende Chad le Clos seinen Start im Finale jedoch abmeldete, kam Deibler nachträglich eine Runde weiter. Dabei profitierte er auch von der Disqualifikation des zu den Medaillenkandidaten zählenden Österreichers Markus Rogan. Die schnellste Zeit schwamm Superstar Ryan Lochte in 1:56,13 Minuten.
Gyurta schwimmt mit Weltrekord zu Gold
Die internationale Elite hingegen lässt es weiterhin ordentlich krachen. Mit einem Paukenschlag begannen die heutigen Finalwettbewerbe in London: Der Ungar Daniel Gyurta blieb über die 200m Brust in 2:07,28 Minuten drei Hundertstel unter dem Weltrekord. Hinter ihm holte sich der Brite Michael Jamieson in 2:07,43 Minuten die Silbermedaille und sorgte damit für die bisher beste Leistung der Gastgeber bei den olympischen Schwimmwettkämpfen. Kosuke Kitajima, der diese Strecke bei den Olympischen Spielen 2004 und 2008 für sich entschieden hatte, verfehlte wie schon über die 100m Brust die Medaillenplätze. Der Japaner musste sich in 2:08,35 Minuten seinem Landsmann Ryo Tateishi im Kampf um Bronze um hauchdünne sechs Hundertstelsekunden geschlagen geben.
1 | Daniel Gyurta | Ungarn | 02:07,28 |
2 | Michael Jamieson | Großbritannien | 02:07,43 |
3 | Ryo Tateishi | Japan | 02:08,29 |
4 | Kosuke Kitajima | Japan | 02:08,35 |
5 | Scott Weltz | USA | 02:09,02 |
6 | Clark Burckle | USA | 02:09,25 |
7 | Brenton Rickard | Australien | 02:09,28 |
8 | Andrew Willis | Großbritannien |
02:09,44 |
Soni schwimmt Weltrekord Nr. 5 in London - Adrian düpiert Aussie-Star Magnussen
Auch im Halbfinale über die 200m Brust der Damen gab es einen neuen Weltrekord zu verzeichnen. Titelverteidigerin Rebecca Soni blieb in 2:20,00 Minuten um zwölf Hundetstel unter der alten Bestmarke, die von der Kanadierin Annamay Pierse gehalten wurde. Insgesamt war dies bereits der fünfte Weltrekord der Schwimmwettbewerbe in London, denen die US-amerikanischen Schwimmer erneut ihren Stempel aufdrücken.
Ein weitere Beispiel dafür lieferte Nathan Adrian im Finale über die 100m Freistil. Der US-Star schnappte dem Weltmeister James Magnussen aus Australien beim Anschlag die Goldmedaille vor der Nase weg und schlug in 47,52 Sekunden nur eine Hundertstel vor Top-Favorit Magnussen an. Die Bronzemedaille sicherte sich der kanadische Routinier Brant Hayden in 47,80 Sekunden.
1 | Nathan Adrian | USA | 00:47,52 |
2 | James Magnussen | Australien | 00:47,53 |
3 | Bent Hayden | Kanada | 00:47,80 |
4 | Yannick Agnel | Frankreich | 00:47,84 |
5 | Sebastiaan Verschuren | Niederlande | 00:47,88 |
6 | Cesar Cielo | Brasilien | 00:47,92 |
7 | Hanser Garcia | Kuba | 00:48,04 |
8 | Nikita Lobintsev | Russland | 00:48,44 |
Freistildamen holen achtes Gold für die US-Schwimmer
Für die zweite Goldmedaille des US-Teams am heutigen Tage und den achten Titel in London insgesamt sorgten die Damen über die 4x200m Freistil. In 7:42,92 Minuten ließen sie das Quartett aus Australien um anderthalb Sekunden hinter sich. In einem lange Zeit engen Rennen zwischen den Top-Teams machte letztlich Olympiasiegerin Allison Schmitt als Schlussschwimmerin der US-Girls den Unterschied und zog an den Damen aus Downunder vorbei in Richtung Gold. Auf den dritten Platz kam die Staffel aus Frankreich.
1 | USA | 07:42,92 | |
2 | Australien | 07:44,41 | |
3 | Frankreich | 07:47,49 | |
4 | Kanada | 07:50,65 | |
5 | Großbritannien | 07:52,37 | |
6 | China | 07:53,11 | |
7 | Italien | 07:56,30 | |
8 | Japan | 07:56,73 |
Titelverteidigerin Liu geht über 200m Schmetterling baden
Der Titel über die 200m Schmetterling der Damen ging an die Chinesin Liuyang Jiao. In 2:04,06 Minuten schlug sie deutliche 1,19 Sekunden vor der Spanierin Mireia Belmonte Garcia an, die damit das erste Edelmetall für die Schwimmer ihres Landes bei diesen Olympischen Spielen holte. Bronze ging ein weiteres Mal an Japan. Natsumi Hoshi kam in 2:05,48 Minuten auf Platz drei. Titelverteidigerin Liu Zige aus China wurde 2:07,77 Minuten nur Letzte des Finals.
1 | Liuyang Jiao | China | 02:04,06 |
2 | Mireia Belmonte Garcia | Spanien | 02:05,25 |
3 | Natsumi Hoshi | Japan | 02:05,48 |
4 | Kathleen Hersey | USA | 02:05,78 |
5 | Camille Adams | USA | 02:06,78 |
6 | Jemma Lowe | Großbritannien | 02:06,80 |
7 | Zsuzsanna Jakabos | Ungarn | 02:07,33 |
8 | Zige Liu | China | 02:07,77 |