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28. Februar 2016

(28.02.2016) Deutschlands Spitzenschwimmer liegen auf dem Weg zur in zweieinhalb Monaten beginnenden Olympia-Qualifikation auf Kurs. Beim Schwimmfest in Halle lieferten unter anderem Steffen Deibler und Marco Koch überzeugende Leistungen ab. Jenny Mening blieb bereits unter der Olympia-Norm und auch Paul Biedermann zeigte solide Zeiten.


Mit mehreren Meetingrekorden ist am Sonntag das hochkarätig besetzte Schwimmfest in Halle zu Ende gegangen. Die besten Kracher hoben sich die deutschen Top-Schwimmer bis zum Schluss auf. In den sogenannten "Hasenfinals" zeigte so zum Beispiel Jenny Mensing in 2:10,04 Minuten, dass die Olympianorm (2:10,39) für sie kein Problem sein sollte.

"Das war ein geiles Rennen", meinte die mehrfache Europameisterin nach dem Lauf. Die Hasenfinals bilden traditionell den Abschluss des Meetings in Halle. Die punktbesten sechs Schwimmer des Wettkampfes dürfen hier noch einmal jeder einzeln ein Rennen bestreiten und sich dabei von Schwimmern ihrer Wahl unterstützen lassen. Diese "Hasen" springen dann zum Beispiel auf den letzten 50m ins Becken und pushen den Top-Schwimmer noch einmal eine Bahn lang. Mensing wählte sich Laura Riedemann und Paulina Schmiedel als Tempomacher.

Auch Marco Koch war schnell unterwegs. Er brachte in seinem Hasenrennen eine Zeit von 2:09,13 Minuten ins Wasser und blieb damit ein weiteres Mal in diesem Jahr locker unter der 2:10er Marke. Damit verbesserte er seinen Veranstaltungsrekord, den er bereits im "regulären" Rennen in 2:09,80 Minuten aufgestellt hatte.

Einen ganz besonderen Hasen wählte sich Steffen Deibler. Der Hamburger ließ sich bei seinem Rennen über die 100m Schmetterling auf der zweiten Bahn von Lokalmatador Paul Biedermann unterstützen und das zahlte sich aus: In 52,68 Sekunden verbesserte Deibler seine Leistung der regulären Läufe um 22 Hundertstel.

Auch bei seinen weiteren Auftritten hatte Deibler gute Zeiten ins Wasser gebracht. Er stellte über über die 50m Schmetterling in 23,82 Sekunden und über die 100m Freistil in 49,68 Sekunden neue Veranstaltungsrekorde auf. Die 50m Freistil schwamm er in 22,77 Sekunden.

Über die 200m kam Deibler auf den zweiten Platz hinter Weltrekordhalter Biedermann, der in 1:48,25 Minuten eine solide Leistung abgerufen hatte. Coach Frank Embacher hätte zwar gern eine Zeit unter 1:48 gesehen, meinte aber, dass sein Schützling im Soll liegt. Über die 100 Freistil hatte Biedermann in 50,93 Sekunden Platz zwei hinter Steffen Deibler belegt.

Deibler liegt mit seiner Zeit der 50m Schmetterling unter den Top Ten der aktuellen Weltrangliste. Seine Leistung über die 100m reichte ebenso wie Biedermanns 200m-Freistil-Zeit und Jenny Mensings Rückenleistung für einen Platz unter den weltweit besten 15.

Siege gab es in Halle auch für Jan-Philip Glania, der die 100m Rücken und die 200m Rücken (2:00,72) für sich entschied. Über die 100m Rücken durfte auch er dann nochmal im Hasenfinale ran. Hier schwamm er eine Zeit von 55,05 Sekunden. Etwas schneller war kurz zuvor Marek Ulrich, der im regulären Lauf über die 100m Rücken noch Zweiter hinter Glania geworden war.

In 55,03 Sekunden kam Ulrich im Hasenfinale bis auf wenige Hundertstel an seine persönliche Bestleistung heran. Für ihn war auf der zweiten Bahn sein Bruder Hendrik, der im vergangenen Jahr seine aktive Laufbahn beendet hatte, als Tempomacher mit dabei.

Der Sechste im Bunde der Hasenfinalschwimmer war Christian vom Lehn. Der Essener hatte über die 100m Brust mit seiner Zeit von 1:02,24 Minuten nicht nur Marco Koch (1:02,34) hinter sich gelassen, sondern es ebenfalls unter die sechs punktbesten Athleten geschafft. Im Finale steigerte er seine Zeit dann auf 1:01,55 Minuten. Da die Unterstützung der Tempomacher bei den Hasenfinals nicht den DSV-Regeln entspricht, gehen die Leistungen nicht in offizielle Bestenlisten oder ähnliches ein.

Es geht nun direkt weiter für die deutschen Schwimm-Asse: Schon am kommenden Wochenende sind viele von ihnen beim Golden Tour Meeting im französischen Marseille im Einsatz. Auch Marco Koch, Steffen Deibler, Paul Biedermann und Jan-Philip Glania sind hier wieder mit am Start.