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11. Januar 2016

(11.01.2016) DSV-Star Marco Koch hat gegenüber der "Welt am Sonntag" kritisiert, dass die Athleten während der Olympischen Spiele nicht für ihre Sponsoren werben dürfen. "Das ist echt ein Unding", erklärte Koch im "Weltmeister-Interview" an der Seite von Kugelstoßerin Christina Schwanitz und Ringer Frank Stäbler.

"Wenn die Topathleten weltweit sagen würden, wir verzichten auf Olympia, wenn wir nicht selbst auch werben dürfen, lässt sich vielleicht etwas erreichen", so Koch. Im Zeitraum der Olympischen Spiele dürfen die Sportler nicht aktiv Werbung für Produkte oder Unternehmen machen und dürfen auch nicht in TV-Werbespots zu sehen sein.

Auch auf den Websites der Sportler darf keine Werbung platziert sein, noch nicht einmal Verlinkungen sind erlaubt. Verstöße ahndet das IOC strikt und im schlimmsten Fall droht den Sportlern sogar der Ausschluss von den Wettbewerben.

Im Interview bedauerte Koch zudem das Scheitern der Hamburger Olympiabewerbung, durch diese "war die Hoffnung natürlich groß, dass der Spitzensport in ganzer Breite einen kräftigen Schub erfahren würde." Als Beispiel nennt er Olympia-Gastgeber London: "Die Schwimmer haben heute tollste Bedingungen. Für 2012 zahlte sich das noch nicht richtig aus. Jetzt aber explodieren sie regelrecht. Sie sind ein starkes Team. Auch, weil sie viel in die Nachwuchsförderung gesteckt haben."

Stattdessen muss der olympische Sport nun weiterhin ein Schattendasein führen. Koch regt an: "Vielleicht sollte man die deutsche Bevölkerung fragen, ob Olympische Spiele abgeschafft werden sollten. Das würde die Menschen vielleicht zum Nachdenken anregen, dass es doch noch etwas anderes gibt als Fußball."