(29.07.2012) Am zweiten Tag der Vorläufe bei den Olympischen Spielen in London präsentierten sich die DSV-Athleten deutlich besser als beim gestrigen Auftakt. Die 4x100m Freistilstaffel sorgte für einen neuen Deutschen Rekord. Paul Biedermann, die Rückenschwimmer Helge Meeuw und Jan-Philip Glania sowie Brustspezialistin Sarah Poewe zogen ins Halbfinale ein.
Paul Biedermann hat sich über die 200m Freistil in 1:47,27 Minuten mühsam als Zehnter für das Halbfinale qualifiziert und konnte damit als erster DSV-Schwimmer bei den Schwimmwettbewerben der Olympischen Spiele die Vorläufe überstehen. "Es war ein Schritt weiter. Ich muss jetzt versuchen, mit jedem Rennen besser zu werden", so der Hallenser nach dem Rennen. Wie schon über die 400m Freistil musste er im ersten der drei schnellsten Läufe vorlegen und war hier bereits voll gefordert. Im Duell gegen Mitfavoriten Danila Izotov (1:46,68) aus Russland blieb ihm nur Platz drei in seinem Vorlauf. Die schnellste Zeit des Feldes schwamm erneut der Chinese Sun Yang in 1:46,24 Minuten, der aussah als könne er noch die ein oder andere Schippe drauflegen. Clemens Rapp schied als 24. in 1:48,75 Minuten aus.
Staffel schwimmt mit Rekord ins Finale - Rückenschwimmer kommen weiter
Eine starke Leistung zeigten die Herren über die 4x100m Freistil, die sich im Gegensatz zur Damenstaffel tags zuvor souverän für das Finale qualifizierten. In 3:13,51 Minuten schwammen Benjamin Starke, Markus Deibler, Christoph Fildebrandt und Marco di Carli neuen Deutschen Rekord und die fünftschnellste Zeit des Feldes. Bahn vier im Finale sicherten sich die Favoriten aus Australien in 3:12,29 Minuten.
In guter Form präsentierten sich auch die deutschen Männer über die 100m Rücken, die beide den Einzug ins Halbfinale packten. Routinier Helge Meeuw schwamm in 53,83 Sekunden die siebtschnellste Zeit. Der Deutsche Meister Jan-Philip Glania kam in 54,07 Sekunden auf den zwölften Platz. Die beste Leistung des Feldes zeigte der US-Amerikaner in 52,92 Sekunden.
Poewe zieht ins Halbfinale ein
Über die 100m Brust konnte Sarah Poewe mit einer starken Leistung in 1:07,12 Minuten als Siebte ins Halbfinale einziehen. Für die gebürtige Südafrikanerin sind die Spiele in London bereits die vierte Olympiateilnahme. Caroline Ruhnau musste nach einem beherzten Angang auf den zweiten 50m die Konkurrenz vorbeiziehen lassen und kam in 1:08,43 Minuten nur auf den 22. Platz. Überraschen konnte die erst 15-jährige Ruta Meilutyte aus Litauen, die in 1:05,56 Minuten für die schnellste Zeit des Feldes sorgte und dabei unter anderem US-Superstar Rebecca Soni (1:05,75 Minuten) hinter sich ließ.
Jenny Mensing sorgt für Enttäuschung
Für eine enttäuschende Leistung sorgte Jenny Mensing über die 100m Rücken. In 1:00,72 Minuten kam die Europameisterin nur auf den 21. Rang und verfehlte den Einzug ins Halbfinale deutlich um fast eine halbe Sekunde. Im Mai hatte sich Mensing noch in 1:00,01 Minuten den EM-Titel geholt. Die Australierin Emily Seebohm konnte über diese Strecke in 58,23 Sekunden bis auf elf Hundertstel an den Weltrekord heranschwimmen. Nie war eine Athletin seit dem Verbot der Hightech-Anzüge schneller.
Über die 400m Freistil der Damen schwamm sich die Französin Camille Muffat in 4:03,29 Minuten als Schnellste in den Endlauf. Titelverteidigerin Rebecca Adlington hatte zwar den ersten der drei schnellen Läufe für sich entschieden. Ihre Zeit von 4:05,75 Minuten reichte jedoch nur für Platz acht und damit nur knapp für den Einzug ins Finale. Deutsche Athletinnen waren über diese Strecke nicht am Start.