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28. Juli 2012

(28.07.2012) Unter den Augen von Queen Elizabeth II haben die deutschen Schwimmer einen Fehlstart in die Olympischen Spiele 2012 hingelegt. Erst musste Weltrekordhalter Paul Biedermann seine Medaillenambitionen über die 400m Freistil bereits im Vorlauf begraben. Später scheiterten auch die Frauen um Britta Steffen über die 4x100m Freistil. Fast wäre auch Superstar Michael Phelps ausgeschieden.


Schon im Vorlauf ist der Traum einer Olympiamedaille über die 400m Freistil für Paul Biedermann geplatzt. In schwachen 3:48,50 Minuten schied der Hallenser als Zwölfter sang- und klanglos aus. Ihm fehlten 1,24 Sekunden zum Einzug in den Endlauf. Nachdem er die ersten 100m unter Weltrekordzeit angegangen war, fehlte Biedermann am Ende die Kraft um seinen gewohnten Turbo auf der letzten Bahn zu zünden.  "Ich bin unglaublich enttäuscht. Ich wollte von vorne gehen, das hat nicht so geklappt. Hinten raus konnte ich es nicht mehr halten. Ich muss mich jetzt erstmal 'ne Stunde sammeln", so der Hallenser nach dem Rennen.
Mit Tae Hwan Park musste zudem ein weiterer Medaillenfavorit seine Hoffnungen begraben. Der Südkoreaner schwamm zwar die viertschnellste Zeit, wurde jedoch Frühstarts disqualifiziert. Damit dürfte der chinesische Youngster Sun Yang im Finale freie Bahn haben. Er sorgte in 3:45,07 Minuten locker für die beste Leistung des Feldes.

Steffen kann Staffel nicht ins Finale schwimmen

Für eine weitere herbe Enttäuschung sorgten die Damen über die 4x100m Freistil. In 3:39,16 Minuten kamen die Europameisterinnen Britta Steffen, Silke Lippok, Lisa Vitting und Daniela Schreiber nur auf den neunten Platz und werden somit nicht im Finale starten. Auch Startschwimmerin Britta Steffen konnte mit ihrer Zeit von 54,43 Sekunden nicht überzeugen. "Ich habe fest damit gerechnet, dass wir ins Finale gekommen, das ist nicht aufgegangen wir müssen jetzt mit dem Trainer klären, woran es gelegen hat", so die Weltrekordhalterin. Vor den Olympischen Spielen wurde das Team sogar als Kandidat für eine Medaille gehandelt. Im Kampf um Gold sind die Staffeln aus den Niederlanden, Australien und USA die Favoriten. Die Aussie-Girls sorgten in 3:36,34 Minuten für die schnellste Vorlaufzeit.

Keine DSV-Athleten am Abend - Auch Phelps fast ausgeschieden

Da auch keiner der weiteren DSV-Athleten den Sprung in die nächste Runde packen konnte, wird der heutige Finalabschnitt ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Yannick Lebherz eröffnete mit seinem Start über die 400m Lagen die Olympischen Spiele für die DSV-Schwimmer und verpasste dabei in 4:15,41 Minuten als Elfter das Finale.
Im Kampf um Gold wird es heute Abend das Duell zwischen Michael Phelps und Ryan Lochte geben. Beide qualifizierten sich für den Endlauf, ließen es dabei jedoch äußerst locker angehen. Lochte sorgte in 4:12,35 für die drittschnellste Zeit. Phelps wäre in 4:13,33 Minuten als Achter fast ausgeschieden. Nur sieben Hundertstel trennten ihm vom Ungarn Laszlo Cseh, der überraschend als Neunter das Finale verpasste und seine Medaillenträume somit früh begraben muss. Die schnellste Zeit des Feldes schwamm der Japaner Kosuke Hagino in 4:10,01 Minuten.

Wenk mit solider Leistung bei Olympiadebüt - Feldwehr und vom Lehn raus

Über die 100m Schmetterling gab DSV-Küken Alexandra Wenk ihr Olympiadebüt und konnte dabei in 58,85 Sekunden eine solide Leistung abliefern. Für den Einzug ins Halbfinale reichte dies jedoch nicht. Die 17-Jährige kam auf den 21. Platz. Mit einem Paukenschlag startete US-Star Dana Vollmer in die Olympischen Spiele. In 56,25 Sekunden blieb sie nur 19 Hundertstel über dem Weltrekord der Schwedin Sarah Sjöström und sorgte für die schnellste je bei Olympischen Spielen geschwommene Zeit. Nie war eine Athletin ohne die Unterstützung eines der seit 2010 verbotenen Hightech-Anzuges besser. Über die 400m Lagen schwamm ihre Teamkollegin Elizabeth Beisel im einzigen Wettbewerb ohne deutsche Beteiligung in 4:31,68 Minuten einen neuen Textil-Weltrekord.
Auch über die 100m Brust gab es keinen Grund zur Freude für das deutsche Team. Christian vom Lehn (1:00,78) und der nur dank einer Ausnahmeregelung für die Olympischen Spiele nominierte Hendrik Feldwehr (1:01,00) schieden als 19. und 21. im Vorlauf aus.