(08.09.2015) In der Frage, wie die ungewöhnliche Technik, die Ryan Lochte bei der Schwimm-WM 2015 bei seinen Freistilwenden gezeigt hat, von den Kampfrichtern zu bewerten ist, hat sich der Schwimm-Weltverband FINA nun auch offiziell zu Wort gemeldet. In einer Mitteilung an alle Mitgliedsverbände stellt die FINA klar, dass Lochtes Technik beim Lagenschwimmen mit einer Disqualifikation zu ahnen ist.
Nach dem Abstoß von der Beckenwand absolvierte der US-Star die Delphinkicks nicht in Bauch-, sondern Rückenlage und drehte sich erst kurz vor dem Auftauchen. Was beim Freistilschwimmen ok ist, stellt beim Lagenschwimmen einen Regelverstoß dar.
Dazu erklärte die FINA, beim Lagenschwimmen müsse "jede Lage ein Viertel der Gesamtdistanz ausmachen. Wenn man die Wand zum Start der Freistilstrecke auf dem Rücken schwimmend verlässt, so wird mehr als ein Viertel der Gesamtstrecke in der Rückenlage absolviert, was daher zur Disqualifikation führt. Die Rückenlage ist nur durch das auf dem Rücken liegen definiert."
Damit folgt die FINA der Interpretation, die sich in dieser Frage bereits weitverbreitet durchgesetzt hat. Doch nicht überall stößt man damit auf Begeisterung. Shane Tusup, der Coach und Ehemann von Ungarn-Star Katinka Hosszu, tweetete umgehend: "Solch eine Enttäuschung. Ich hätte gedacht, sie sind schlauer als das." Hosszu ist Weltmeisterin über die 200 und 400m Lagen und hätte von einer gegenteiligen Interpretation profitieren können.
Die vollständige Mitteilung der FINA ist HIER bei unseren Kollegen von SwimSwam zu finden.