Die Berichterstattung zur Schwimm-WM 2015 in Kasan wird präsentiert von Speedo!
(08.08.2015) Mit der Goldmedaille über die 200m Brust sorgte Marco Koch gestern für den größten deutschen Schwimm-Triumph der zurückliegenden Jahre. Nicht einmal einen Tag nach bisherigen Highlight seiner Karriere gibt sich der Weltmeister ganz cool und souverän. Der Ehrgeiz kommt bereits wieder durch: Koch will schneller schwimmen.
Statt Schampus gabs es für Marco Koch gestern eine 20er-Packung Chicken McNuggets mit süßsauerer Soße um seinen Weltmeistertitel zu feiern. "Da genießt man es, endlich mal wieder solchen 'Dreck' zu essen", meint der "Goldjunge" schmunzelnd. Ein Jahr lang hat er sich das verkniffen, doch die Disziplin hat sich gelohnt.
Am Tag nach seinem WM-Titel hat Koch den Triumph zwar noch gar nicht richtig realisiert, wie er den versammelten deutschen Journalisten erklärt. Doch der Ehrgeiz kommt schon wieder durch. Im Finale wäre er gern nicht nur zu Gold sondern auch zum Deutschen Rekord geschwommen. In 2:07,76 Minuten hatte er seine Bestmarke, mit der er 2014 Europameister wurde, um 3,6 Zehntel verpasst.
Die Reserven hat er schon erkannt. "Ich hätte die dritte Bahn schneller schwimmen müssen. Ich glaube, dann wäre die letzte Bahn trotzdem nicht langsamer geworden", meint er mit Blick auf das Goldrennen. "Da muss ich mich ein wenig trauen, mehr zu machen."
Mit Blick auf seine Ziele bei den Olympischen Spielen ändert der Weltmeistertitel für ihn nichts. Koch ist fixiert auf seine eigene Leistung und will sich einfach nur selbst immer weiter steigern. "Ich werde im nächsten Jahr wieder sagen: Mein Ziel ist der Deutsche Rekord. Ich möchte einfach so schnell schwimmen wie es geht."
Auch im Rennen selbst konzentrierte sich der Weltmeister ganz auf sich selbst. "Ich habe nur einmal bei der 150m-Wende geguckt und gesehen: Ah, da sind alle auf einer Linie", so Koch. Nach dem Rennen erklärte ihm der enttrohnte Daniel Gyurta im Plausch, dass er zuletzt mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte. "Ich denke niemand von uns hatte eine perfekte Vorbereitung", erzählt Koch, der wenige Tage vor Beginn der WM noch mit einer Lebensmittelvergiftung zu kämpfen hatte.
Auf der Anreise nach Kasan musste er sich noch übergeben, doch zum Glück wurde der 25-Jährige gerade noch rechtzeitig für seinen WM-Einsatz wieder fit. Sonst wäre es vielleicht nichts geworden mit der Belohnung im Fastfood-Tempel.