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31. Juli 2015

(31.07.2015) Mit dem Ziel, die DSV-Schwimmer langfristig wieder zurück in die Weltspitze zu führen, hat Chef-Bundestrainer Henning Lambertz Anfang 2013 sein Amt angetreten. Mit den Weltmeisterschaften in Kasan steht ein weiterer Prüfstein für den gemachten Fortschritt auf dem Plan.


"Wenn man unsere Entwicklung an Zahlen festlegen will, haben wir 30 bis 40 Prozent unseres Ziels erreicht. Es geht immer mehr, aber das hatte ich mir in etwa vorgestellt, wir sind auf einem sehr guten Weg", erklärte Henning Lambertz in dieser Woche im Interview mit der Münchner tz.

Überrascht zeigte sich Lambertz vom Rückhalt, den er bisher aus dem DSV-Präsidium erhalten hat. "Ich habe versucht, neue, teils unbequeme Ideen einzubringen, aber keine wurde sofort vom Tisch gewischt, man hat sich mit allem seriös beschäftigt", so Lambertz. 

Kritisch sieht er jedoch derzeit noch die Einstellung mancher Bundesstützpunkttrainer. "Einige von ihnen haben noch nicht wirklich verinnerlicht, dass sie zu allererst Trainer für Deutschland sind, oft herrscht noch zu großes regionales Denken", erläutert der Bundestrainer.

Natürlich träfe dies nicht auf alle Stützpunktleiter zu. "Mit Jörg Hoffmann vom Stützpunkt in Potsdam beispielsweise stehe ich beinahe täglich im Austausch, aber es gibt eben auch andere, mit denen spreche ich nur einmal im Monat."

Zukünftig könnte auch das Leistungszentrum in München, das bisher nicht den Status eines DSV-Bundesstützpunktes hat, eine größere Rolle spielen. "Der Stützpunkt in München soll an Bedeutung gewinnen", so Lambertz, der die Arbeit des dortigen Coaches Olaf Bünde lobt.

Konkrete Maßnahmen müssen wohl jedoch bis nach Olympia warten. "Vor den Olympischen Spielen in Rio will ich nicht jedes Jahr das Trainerteam bei Großereignissen wechseln, weil die Athleten sich sonst ständig umgewöhnen müssen, aber im neuen Olympiazyklus soll Bünde eine zentralere Rolle im Trainerteam spielen", blickt Lambertz voraus.